Über Land.Zuhause.Zukunft.
Viele Kommunen in ländlichen Räumen haben erkannt, dass Zuwanderung ein wichtiges Zukunftsthema ist, nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels und der Herausforderungen ländlicher Entwicklung. Für die Gestaltung von Integration – verstanden als individuelle Teilhabe und sozialer Zusammenhalt – braucht es nachhaltige Strategien und Konzepte, lokale Kooperationen zwischen Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft sowie politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die diese Prozesse unterstützen.

Vision
Das Programm Land.Zuhause.Zukunft. will erreichen, dass (Neu-)Zugewanderte ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft in ländlichen Räumen werden. Die aktive Gestaltung von Einwanderung ist eine Chance für Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft, attraktive Bleibeperspektiven für (Neu-)Zugewanderte zu schaffen. Wir wissen, dass lokale Akteur:innen – einschließlich der (neu-)zugewanderten Menschen selbst – in ländlichen Räumen die Handlungsspielräume, das Potenzial und die Motivation haben, um Vielfalt positiv zu gestalten. Daher betrachten wir sie als Expert:innen ihrer kommunalen Themen, die über vielfältige Ressourcen verfügen und deren Engagement die Vision des Programms Wirklichkeit werden lässt.
Ziele
Ziel von Land.Zuhause.Zukunft. ist es, Akteur:innen in ländlichen Räumen bei der Entwicklung zukunftsorientierter Ansätze und Strategien in der Integrationsarbeit zu unterstützen. Das Programm will zudem die aktive Vernetzung aller teilnehmenden Kommunen untereinander sowie den Austausch über gute Praxis stärken. Darüber hinaus sollen politische Entscheidungsträger:innen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene für die Bedarfe, Herausforderungen und Ressourcen ländlich geprägter Kommunen sensibilisiert werden. Das Programm will zudem erreichen, dass (Neu-)Zugewanderte als wichtige Akteur:innen bei der Gestaltung einer offenen Integrationspolitik und -praxis wahrgenommen werden und an allen Prozessen beteiligt sind.
Programmformate
Land.Zuhause.Zukunft. hat mit dem Forum Integration in ländlichen Räumen eine Plattform für die Vernetzung von Landkreisen, den Informationsaustausch und Wissenstransfer geschaffen. Dieses Forum wird auch in der aktuellen Phase seine Arbeit fortsetzen. Den Mitgliedern des Forums steht ein Budget zur Verfügung, mit dem sie beispielsweise Lernreisen unternehmen oder Veranstaltungen vor Ort organisieren können, um neue Impulse für die eigene Arbeit zu erhalten.
Zusätzlich zu Fachveranstaltungen für teilnehmende Landkreisvertreter:innen organisiert das Programmbüro in jeder Programmphase eine größere Konferenz für eine Bandbreite an Akteur:innen zur Integrationsarbeit in ländlichen Räumen. In der aktuellen Phase wird sich diese Konferenz dem Schwerpunktthema Digitalisierung widmen.
Das Programmbüro unterstützt die Landkreise zudem darin, ihre Bedarfe und Erfahrungen zu kommunizieren, indem zum Beispiel Kurz-Expertisen zu verschiedenen Themen verfasst werden.
Schwerpunktthemen
In der aktuellen dritten Programmphase von Land.Zuhause.Zukunft. werden Themen schwerpunktmäßig weiter vertieft, die sich aus den bisherigen Erfahrungen der Prozessbegleitungen, dem Austausch mit den Mitgliedern des Forum Integration in ländlichen Räumen und den Kurz-Expertisen ergeben haben. Neben der Expertise unserer Partnerlandkreise basiert die Ausarbeitung der Themen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und dem Austausch mit weiteren Expert:innen, die im Rahmen von Workshops und Interviews einbezogen werden. Bei Interesse an einer inhaltlichen Mitarbeit an den Themen, können Sie sich gerne mit dem Team des Programmbüros in Kontakt setzen.
Migrations-/ Integrations(bei)räte
In der aktuellen Programmphase soll analysiert werden, wie Migrations- oder Integrations(bei)räte organisiert und aufgestellt sein müssen, um tatsächlich ein Gremium zur politischen Mitgestaltung für Menschen mit Migrationsgeschichte in ländlichen Räumen zu sein. Neben der Aufarbeitung wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer Erfahrungen für Deutschland sollen auch internationale Best Practices identifiziert werden. Auf dieser Basis werden die Möglichkeiten einer Transformation bestehender oder die Einrichtung neuer Beiräte geprüft bzw. mit ausgewählten ländlichen Kommunen pilotiert.
Integration von Fach- und Arbeitskräften
Welche Akteur:innen sind für die nachhaltige Integration internationaler Arbeitskräfte in ländlichen Räumen – in Unternehmen, aber auch darüber hinaus – relevant? Wie können Formate der Netzwerkarbeit die Qualität der Zusammenarbeit zwischen Akteur:innen und die Rahmenbedingungen für eine dauerhafte Integration von (Neu-)Zugewanderten in ländlichen Räumen verbessern? Durch die Befragung von (Neu-)Zugewanderten sollen auch zentrale Faktoren und Akteur:innen ermittelt werden, die einen dauerhaften Verbleib positiv beeinflussen.
Digitalisierung
Inwieweit sind neue Technologien eine Chance und Arbeitserleichterung in der Integrationsarbeit in ländlichen Räumen? Welche digitalen Ansätze zur Verbesserung des Zugangs von Menschen mit Migrationsgeschichte zur Verwaltung und der sozialen Integration wurden bereits entwickelt, was beeinflusst ihre erfolgreiche Umsetzung und was kann für die weitere Gestaltung davon gelernt werden? In der aktuellen Programmphase sollen konkrete Handlungsoptionen für Akteur:innen der Integrationsarbeit ermittelt werden. Die Potentiale digitaler Technologien für die Integration in ländlichen Räumen, die Besonderheiten bei der Umsetzung aufgrund der Rahmenbedingungen und die Bedarfe der Zielgruppe sollen aufgezeigt werden.
Prozessbegleitungen in vorherigen Programmphasen
Gemeinsam mit den Beratungspartner:innen Kompetus und Ramboll hat Land.Zuhause.Zukunft. von 2018 bis 2024 Landkreise aus verschiedenen Regionen Deutschlands dabei unterstützt, ihren konkreten Herausforderungen bei der Integration (neu-)zugewanderter Menschen erfolgreich zu begegnen. Im Rahmen einer einjährigen Prozessbegleitung erarbeiteten die Landkreise den eigenen Bedingungen und Erfahrungen angepasste Konzepte und Ansätze. Mehr zu den Beratungsthemen der Prozessbegleitungen lesen Sie hier.