Aktuelle Programmlandkreise 2023 – 2024
Potsdam-Mittelmark
Der Landkreis Potsdam-Mittelmark ist größtenteils ländlich geprägt und sehr daran interessiert, seine Integrationsstrategie fortzuentwickeln und inhaltlich zu erweitern. Hierzu erfordert es innovative Ansätze, um sicherzustellen, dass Maßnahmen an den Bedarfen ausgerichtet sind und auch effektiv bei der Zielgruppe ankommen. Daher hat uns die Ausschreibung für das Programm sehr angesprochen!
Das Projekt soll perspektivisch die Fortschreibung der kreislichen Integrationsstrategie vorbereiten. Dies beinhaltet zwei Dimensionen: Zum einen die Aufstellung eines Integrationsmonitorings, das sich an den Vorarbeiten der benachbarten und benachbarter Kommunen orientiert, um eine Vergleichbarkeit herzustellen. Hier profitieren wir von Erfahrungen ehemaliger Programmteilnehmender! Zum anderen hat der Landkreis mit einer Befragung in den Gemeinschaftsunterkünften im Hinblick auf das Kindeswohl durch die Einbeziehung der Betroffenenperspektive spannende Erkenntnisse gewinnen können, die für Entscheidungen wichtige Hintergründe lieferten. Inspiriert durch den wertvollen Erkenntnisgewinn aus dieser Befragung soll bei einer weiteren, größer und allgemeiner angelegten Befragung eine erweiterte Zielgruppe in den Blick genommen werden. Die genauen Fragestellungen und die Herangehensweise wird gemeinsam mit den AkteurInnen der Kreisverwaltung, aber auch externen KooperationspartnerInnen erarbeitet.
Der Landkreis Potsdam-Mittelmark verfügt über zahlreiche engagierte Initiativen und Vereine sowie Träger sozialer Arbeit, die sich um die Integration neuzugewanderter Menschen bemühen. Diese wirksam einzubeziehen ist uns ein Anliegen. Es soll aber vorrangig auch um die Perspektive der Zielgruppe selbst gehen: Wer sind sie, was bewegt sie, was wünschen sie sich für ihr Leben in unserem Landkreis? Integration hat immer auch eine subjektive Komponente, die danach fragt, wie denn die am Schreibtisch erdachten Maßnahmen in der Praxis bei den Menschen ankommen. Der ländliche Raum bietet besondere Chancen, aber auch Herausforderungen bei der Integration. Es gibt bereits einzelne sogenannte MigrantInnenselbstorganisationen sowie einen Integrationsbeirat, die in den Prozess einbezogen werden sollen. Darüber hinaus möchten wir auch weitere Menschen erreichen, die bislang nicht an eine solche Community „angedockt“ sind.
Laura-Sophie Schaaf
Integrationsbeauftragte des Landkreises Potsdam-Mittelmark
Niemöller Str. 1
14806 Bad Belzig
Tel.: 033841/9 13 56
E-Mail: Integration@potsdam-mittelmark.de

©Landkreis Potsdam-Mittelmark
Waldeck-Frankenberg
Der Landkreis Waldeck-Frankenberg ist der flächengrößte Landkreis in Hessen. Aber nicht nur das zeichnet uns aus. Wir bieten ein breites Spektrum an Möglichkeiten, ein naturnahen und attraktiven Lebensentwurf verwirklichen zu können. Mehr als 10.000 Unternehmen, bestehend aus weltweiten Marktführern, mittelständischen und kleineren Unternehmen, schaffen attraktive Karrierechancen. Diese Chancen sollen allen Menschen, die in Waldeck-Frankenberg wohnen und leben wollen, zur Verfügung stehen. Eine Problemstellung, die sich in den vergangenen Jahren immer weiter zugespitzt hat, ist das Fehlen von Nachwuchskräften und Facharbeiter*innen. Gerade bei kleinen- und mittelständischen Handwerksbetrieben kann dieses Defizit die Existenz der Betriebe gefährden. Als Landkreis, sehen wir auch die Verantwortung bei der Kommunalpolitik diesem Trend entgegenzuwirken. Um unseren Landkreis noch attraktiver und zukunftsfähiger aufzustellen, werden wir gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern im Rahmen von Land.Zuhause.Zukunft den Weg dafür ebnen.
Unser Ziel ist es, ein Konzept zu erarbeiten, dass möglichst realitätsnah und an den Bedürfnissen der potenziellen Arbeitskräfte sowie der Betriebe ansetzt. Es soll eine eingespielte Vorgehensweise entstehen, die Menschen, welche dem Landkreis zugewiesen werden oder bereit im Landkreis leben direkt erreicht, begleitet und auf dem Weg in den Arbeitsmarkt unterstützt.
Unser größter und wichtigster Kooperationspartner ist die Kreishandwerkerschaft. Sie hat den Kontakt zu den Betrieben und wird uns intensiv bei diesem Prozess begleiten. Weitere Akteure sind das Jobcenter sowie die Bundesagentur für Arbeit, Sachgebiete aus unserem Haus sowie ggf. die Volkshochschule oder unsere Tochter, die Delta Gmbh. Grundsätzlich werden wir keine Kooperationen ausschließen, von denen das Vorhaben profitieren kann. Wir verstehen dieses Programm als Prozess. Und in einem Prozess können und dürfen sich Akteure auch ändern.
Latif Hamamiyeh Al-Homssi
Integrationsbeauftragter des Landkreises Waldeck-Frankenberg
Tel.: 05631-954-200
E-Mail: Latif.Al-Homssi@lkwafkb.de
Theresa Habich-Lerch
WIR Koordinationskraft
Tel.: 05631-954-267
E-Mail: Theresa.Habich-Lerch@lkwafkb.de

©Landkreis Waldeck-Frankenberg
Ravensburg
In 2017 hatte der Landkreis Ravensburg unter breiter Beteiligung ein Integrationskonzept entwickelt. Für 2020/21 war geplant, im Rahmen von Zukunftskonferenzen eine Aktualisierung und Weiterentwicklung vorzunehmen. Hierfür war bereits über ein anderes Förderprogramm die Finanzierung sichergestellt worden. Pandemie bedingt musste das Vorhaben aufgeschoben und der Förderantrag umformuliert werden. Das Vorhaben als solches war jedoch nicht aufgehoben.
Nach der Verunsicherung der Corona-Jahre, in denen schwer geplant werden konnte, soll es nun wieder neu in Angriff genommen werden.
Die aktuelle Herausforderung besteht darin, dass nach drei Jahren kein einfaches "Wiederanknüpfen" an vorher Erreichtem und Erarbeitetem möglich ist. Es besteht daher die Notwendigkeit, (unabhängig von tagespolitischen Krisen ) stellenweise an Vorhandenem anzuknüpfen, aber auch aktuell integrationspolitische Bedarfe zu ermitteln, bestehende Strukturen zu überprüfen und tragfähige Rahmenbedingungen für eine langfristige Integration und Zusammenleben aller Menschen im Landkreis zu entwickeln. In lokalen Treffen mit breiter Beteiligung soll der Fokus auf dem "Wo wollen wir hin?" "Wie wollen wir in Vielfalt in unserer Kommune zusammenleben?" "Wie wollen wir unser Zusammenleben gestalten?" liegen.
Nachdem in Folge von Corona sowie des Ukrainekrieges auch die Förderlandschaft zum Teil umstrukturiert wurde, waren wir auf der Suche nach neuen Kooperationspartnern. Über den Newsletter der R-B-S hatten wir von dem Programm „Land.Zuhause.Zukunft“ erfahren und sahen dies als eine gute Möglichkeit unser Anliegen einzubringen und an den Erfahrungen der Stiftung teilhaben zu können.
Zentrales Ziel ist es (nach den Corona-Jahren) die sozialräumlichen Netzwerke zu (re-)aktivieren und zu stärken. Dies soll in dem großen Flächenlandkreis durch die Fokussierung auf exemplarische Regionen geschehen. Idealerweise werden ehemalige und neue Akteure aktiviert und eine breitere Beteiligung durch lokale migrantische Personen/Menschen mit internationaler Geschichte ermöglicht. Ziel wäre es hierbei dass migrantische Personen als Ressource wahrgenommen werden und sich einbringen. Als Fernziel steht die Einrichtung eines Integrationsbeirates auf Landkreisebene.
Der Antrag der Freien Wähler im Kreistag auf Einrichtung eines Zukunftsforums Migration kann hierbei ergänzend wirken und zur Entwicklung nachhaltiger Strukturen beitragen.
Die Integrationsbeauftragten des Landkreises sind im Amt Für Migration und Integration angesiedelt. Sie arbeiten eng mit unterschiedlichsten Partnern aus der Verwaltung und der Zivilgesellschaft zusammen. Diese beinhalten u.a. verschiedene Stellen innerhalb der Kreisverwaltung wie das Jugendamt, das Jobcenter, die Gleichstellungsbeauftragte und Behindertenbeauftragte sowie die Koordination Fairtrade Landkreis. Außerhalb der Verwaltung sind dies u.a. die kommunalen Integrationsbeauftragten, Träger der freien Wohlfahrtspflege, bürgerschaftlich Engagierte in der Integrationsarbeit, Migrantenselbstorganisationen, Migrationsberatung, Jugendmigrationsdienst, Kreisjugendring, Polizei, Bildungseinrichtungen und -träger, aber auch die IHK und kulturelle Einrichtungen u.v.a.m. – Die Zusammenarbeit geschieht beispielsweise in regelmäßigen Netzwerktreffen (z.B. Netzwerk Integration als breit aufgestelltes Netzwerktreffen, Netzwerk der Ehrenamtlichen) und im Begleitausschuss des Aktionsfonds unserer Partnerschaft für Demokratie ("Demokratie leben!").
Eva Militz
Integrationsbeauftragte des Landkreises Ravensburg
Amt für Migration und Integration
Postfach 19 40
88189 Ravensburg
Tel.: 0751 85-9863
E-Mail: e.militz@rv.de
Eva Prox
Integrationsbeauftragte des Landkreises Ravensburg
Amt für Migration und Integration
Postfach 19 40
88189 Ravensburg
Tel.: 0751 85-9865
E-Mail: e.prox@rv.de

©Christoph Morlok
Dachau
Das Thema dauerhafter Wohnraum stellt im Landkreis Dachau ein massives Problem dar. Laut Schätzungen des Landratsamtes Dachau fehlen im Landkreis für auszugsberechtigte Geflüchtete und Menschen mit Anrecht auf eine Sozialwohnung mindestens 1.500 Wohnungen. Aufgrund dieser Wohnungsnot sind gerade für Menschen mit erschwertem Zugang zum Wohnungsmarkt (z.B. aufgrund sprachlicher Hürden und begrenzten finanziellen Möglichkeiten) die Chancen eine Wohnung zu finden besonders gering. Gleichzeitig ist eine eigene Wohnung eine äußerst wichtige Voraussetzung für einen gelingenden Integrationsprozess.
Vor diesem Hintergrund möchten wir die zusätzlichen Ressourcen nutzen, die wir durch das Förderprogramm Land.Zuhause.Zukunft erhalten und uns auf den Weg machen, konstruktive und nachhaltige Lösungen für eine der größten (Integrations-)Herausforderungen in unserem Landkreis zu erarbeiten.
Wir möchten Akteure zusammenbringen, um Synergien zu ermöglichen.
Wir möchten bedarfsgerechte Lösungen erarbeiten, die Perspektiven eröffnen.
Unser Ziel ist es, Wohnraumpotentiale im Landkreis Dachau zu identifizieren und für neu zugewanderte Menschen nutzbar zu machen.
Wir möchten möglichst viele Sichtweisen in den Prozess mit einbeziehen und dazu alle Akteure im Landkreis Dachau zusammenbringen, die das Thema betrifft. Dabei werden wir u.a. mit Wohnraumbesitzenden, Vertreter:innen von Organisationen und auch mit Personen, die erschwerten Zugang zum Wohnungsmarkt haben, zusammenarbeiten.
Julius Fogelstaller
Integrationsbeaufragter im Landkreis Dachau
Tel.: 08131/741875
E-Mail: integration@lra-dah.bayern.de

©Landkreis Dachau
Stendal
Die in der Integrationsarbeit anstehenden Herausforderungen treffen alle Kommunen im ländlichen Raum mit doppelter Härte (Infrastruktur, Demografischer Wandel, Fachkräftemangel).
Der soziale Brennpunkt Stendal Stadtsee wird durch den Charakter als Neubausiedlung zum einen zur Ballung gesellschaftlichen Zusammenlebens, aber auch durch eine gewisse Entfernung zur Kernstadt und den damit verbunden Versorgungsangeboten „abgehangen“ und eher zu einer Pendlerstadt. Dies spiegelt sich auch in der Lebensrealität vieler Einwohnerinnen und Einwohner wieder. Niedrige Mieten, hoher Migrationsanteil und unzureichende Teilhabechancen erhöhen den sozialen Druck. Der Landkreis erhofft sich im Zuge der Projektumsetzung eine Möglichkeit, den aktuellen Herausforderungen zu begegnen, beispielsweise dem rapiden demografischen Wandel, zunehmend heterogene Lebensentwürfe und damit einhergehende unterschiedliche, sich teils entgegenstehende Bedürfnisse sowie strukturelle Problemstellungen. Der Landkreis verfolgt mit der Beteiligung an dem Projekt somit das Ziel, soziale Spannungen abzubauen. Um einer wachsenden Kluft zwischen Entscheidungsträgern und Einwohnern entgegen zu wirken, sollen am Ende des Prozesses neue Möglichkeiten der Kommunikation, Konfliktlösung und Präventionsangebote gefunden werden.
Insbesondere die Stärkung von Migrantinnen und Migranten, für die eigenen Belange und Themen einzutreten und in politische und gesellschaftliche Prozesse einzubeziehen, ist eine zentrale Herausforderung der nächsten Jahre für die Integrationsarbeit im Landkreis Stendal. Dabei ist die Arbeit vor Ort im Stadtteil Stendal Stadtsee von besonderer Bedeutung.
Die Stärkung der Migrantenorganisation vor Ort sowie die Wiederaufnahme des Kontaktes zur Islamischen Gemeinde sind wichtige Schritte, um die Teilhabe von Migranten im Landkreis zu erhöhen. Die Etablierung einer Interessenvertretung könnte ein (Teil-)Ziel des Prozesses sein.
- AWO Jugendmigrationsdienst
- Altmärkische Bürgerstiftung
- DRK Östliche Altmark
- Evangelische Stadtgemeinde Stendal
- Islamische Gemeinde Stendal
- Freiwilligen-Agentur Altmark e.V.
- Gleichstellungbeauftragte des Landkreises Stendal
- Gleichstellungbeauftragte der Hansestadt Stendal
- Hansestadt Stendal
- Hochschule Magdeburg-Stendal
- inlingua Sprachschule Stendal
- KinderStärken e.V.
- Kreisvolkshochschule Stendal
- Örtliches Teilhabemanagement im Landkreis Stendal
- Sekundarschule W. Komarow
- Städtische Volkshochschule Stendal
- Stendaler Migrantenverein (SteM e.V.)
- Maranata e.V.
- Jobcenter Stendal
- Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Nord
- Kreisverwaltung Landkreis Stendal
- Kaschade-Stiftung
- BAMF
- Landesministerien (MS und MI des Landes Sachsen-Anhalt)
- Servicestelle IQ "Anerkennung- und Qualifizierungsberatung" ST Nord
- Kreissportbund Stendal-Altmark e. V.
- Projekt „Integration durch Sport“
Jakob Wernike
Koordinierungsstelle Integration
Tel.: 03931 60 8059
E-Mail: jakob.wernike@landkreis-stendal.de
Maria-Alexandra Jonas
Koordinierungsstelle Integration
Tel.: 03931 60 7040
E-Mail: maria.jonas@landkreis-stendal.de

©Landkreis Stendal
Lippe
Durch die Mitwirkung im 'Forum Integration in ländlichen Räumen' lernten wir den Mehrwert des bundesweiten Austausches unter den (Land)Kreisen mit ihren spezifischen Anforderungen in der Integration kennen.
Mit der Teilnahme am Förderprogramm erhoffen wir uns ein Mehr an Kompetenz, Unterstützung in dem Zusammenwirken im Projekt 'Hybridkurse' sowie einen noch vertiefenderen Austausch mit den im Programm beteiligten Kreisen.
Mit den hybriden Deutschkursen wollen wir Zielgruppen für die Sprachkurse gewinnen, die bisher aufgrund von Immobilität, häuslichen und familiären Verpflichtungen oder schlechter Anbindung im ländlichen Personennahverkehr nicht mit den bisherigen Angeboten erreicht werden konnten.
Wir werden mit den 16 Kommunen im Kreis, dem Jobcenter, der Bundesagentur für Arbeit, dem Netzwerk Lippe und den Anbietern der Sprachkurse im Kreis zusammenarbeiten.
Dr. Frank Oliver Klute
Fachgebiet Kommunale Integration
Team 503.1 Kommunales Integrationszentrum
Braunenbrucher Weg 18
32758 Detmold
Tel.: 05231 62 1483
E-Mail: f.klute@kreis-lippe.de

©Kreis Lippe
Landkreise der zurückliegenden Programmphasen
Programmlandkreise 2020 – 2022
Bernkastel-Wittlich
Die Förderung von Integration und Teilhabe von Neuzugewanderten hat einen hohen Stellenwert im Landkreis Bernkastel-Wittlich, dem zweitgrößten Flächenlandkreis in Rheinland-Pfalz. Von der Teilnahme am Förderprogramm Land.Zuhause.Zukunft erwarten wir uns eine professionelle Begleitung bei der Ausarbeitung eines nachhaltigen, passgenauen Konzepts in enger Zusammenarbeit mit vor Ort ansässigen Akteuren aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
Die aktive Beteiligung neuzugewanderter Menschen am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben ist für eine langfristige Integration unabdingbar. Im Rahmen des Programms entstand in Bernkastel-Wittlich ein Verständnis und Bewusstsein bei den zentralen Akteur:innen, dass Zuwanderung in den Arbeitsmarkt nur gelingen kann, wenn diese als gesellschaftliche Aufgabe und gemeinsam mit der sozialen Integration gedacht wird.
Im Rahmen des Projekts wurden Rahmenbedingungen geschaffen , um Neuzugewanderten den Zugang zur Erwerbstätigkeit zu erleichtern und langfristige Arbeitsverhältnisse im Hotel- und Gastgewerbe zu ermöglichen. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf den touristischen Bereich aus, sondern trägt insgesamt zu einer positiven Entwicklung des gesamten Landkreises bei.
Akteur:innen aus verschiedensten Bereichen und Institutionen beteiligten sich am Prozess im Landkreis Bernkastel-Wittlich und brachten ihre Kompetenzen ein, darunter die Jugendberufsagentur, die Bundesagentur für Arbeit Trier, das Jobcenter Bernkastel-Wittlich, die IHK Trier sowie die Berufsbildende Schule Bernkastel-Kues und der Kreisverband Bernkastel-Wittlich des Hotel- und Gaststättenverbandes Rheinland-Pfalz. Die Perspektiven der zugewanderten Auszubildenden und der Hotel- und Gaststättenbetriebe konnten in diesem Zusammenhang zu Gehör und die Beteiligten miteinander ins Gespräch gebracht werden. So entstand ein Netzwerk der für die Zuwanderung relevanten Institutionen, darunter insbesondere Hotel- und Gaststättenbetriebe, die sich untereinander und insbesondere die zugewanderten Auszubildenden beim Ankommen im Betrieb, dem Beruf und im Landkreis unterstützen. Das Projekt – das heißt die Integration von zugewanderten Auszubildenden im Hotel- und Gaststättenbereich im Sinne einer ganzheitlichen Aufgabe – wird gemeinsam mit den entstandenen Netzwerken fortgesetzt und verstetigt.
Ute Erz
Integrationsbeauftragte des Landkreises Bernkastel-Wittlich, Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, Fachbereich 01 - Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit
Kurfürstenstraße 16, 54516 Wittlich
Tel. 065 71 14-2390, Fax 065 71 14-42390
E-Mail: ute.erz@bernkastel-wittlich.de
Veronika Kutschin
Kommunale Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte, Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, Fachbereich 01 - Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit
Kurfürstenstraße 16, 54516 Wittlich
Tel. 06571 14-2226, Fax 06571 14-42226
E-Mail: veronika.kutschin@bernkastel-wittlich.de

"Für mich ist Integration eine der wichtigsten Aufgaben der Gegenwart und der Zukunft. Die Teilnahme am Programm Land.Zuhause.Zukunft ist daher für uns eine große Chance für die positive Weiterentwicklung des gesamten Landkreises."
Gregor Eibes, Landrat, Landkreis Bernkastel-Wittlich
Börde
Im Landkreis Börde erwarteten wir uns von der Teilnahme am Programm Land.Zuhause.Zukunft eine deutliche Stärkung der vielfältigen Integrationsbemühungen im Landkreis, indem wir Maßnahmen des Integrationskonzepts nachhaltig umsetzen und eine damit einhergehende Strategie zum Monitoring und zur Prozessbegleitung entwickeln. Zudem sollten die vorhandenen Kooperationen und Vernetzungsprozesse sowie die Integrationsarbeit vor Ort in den Städten und Gemeinden des Landkreises gestärkt und ausgebaut werden.
Entstanden ist ein Statusbericht, mit dem eine Zwischenbilanz über die Maßnahmen des Integrationskonzepts gezogen wurde. Dabei ist zum einen systematisch dargestellt worden, in welchen Bereichen der Landkreis Börde Vorhaben und Maßnahmen angestoßen hat und welche Aktivitäten erfolgt sind. Zum anderen wurden die Handlungsfelder sichtbar, in denen noch Weiterentwicklungsbedarf für die Kreisverwaltung besteht, das Integrationskonzept zu überprüfen und ggf. zu aktualisieren.
Im Ergebnis der Zusammenarbeit ist eine Strategie zum Monitoring und zur Prozessbegleitung der Maßnahmen des Integrationskonzepts vorhanden . Diese Strategie zielt darauf ab, die Entwicklungen und die Wirksamkeit der Maßnahmen abzubilden und in einem Statusbericht festzuhalten. Der Statusbericht gibt Transparenz über die Vorhaben und Maßnahmen im Landkreis und enthält Handlungsempfehlungen zur Reflexion und Weiterentwicklung der gegenwärtigen Aktivitäten. Die Bewertung der Umsetzung des Integrationskonzepts erfolgte dabei u.a. im Rahmen einer Netzwerkveranstaltung mit der Zivilgesellschaft.
Ann Fabini
Amt für Soziales und Integration
Tel: 03904 7240 2326
E-Mail: Ann.Fabini@Landkreis-Boerde.de

"Durch Netzwerkarbeit Bildung für Neuzugewanderte gestalten."
Christoph Heimel, Bildungskoordinator, Landkreis Börde
Burgenlandkreis
Mit der Teilnahme am Programm Land.Zuhause.Zukunft eollten wir die Zugewanderten erreichen, die auch langfristig im Burgenlandkreis bleiben möchten (v. a. EU-Ausländer:innen), und eine Brücke zur Aufnahmegesellschaft bauen. Den Mehrwert sahen wir darin, unseren Landkreis lebenswerter zu gestalten und zu einer Heimat für alle, die hier leben, zu machen.
Wir haben innovative Austauschformate und einen niedrigschwelligen Begegnungsort schaffen, um Zugewanderte mit der einheimischen Bevölkerung in Kontakt zu bringen. Zudem soll das Projekt unter anderem durch mobile Angebote ergänzt werden. Unterstützt wurden wir durch die Migrationsagentur, die Stadt Weißenfels, die Volkshochschule sowie das Forum Ehrenamt.
Ausgehend von der Idee, „Begegnungsorte“ zu schaffen, wurde in Weißenfelser Neustadt – einem Quartier mit sehr diverser Bevölkerungsstruktur und sozialen Problemen – das Konzept des „Draußen-Ort Neustadt Park“ entwickelt. Ausgehend von den Ergebnissen einer mehrsprachigen Online-Befragung der Bewohner:innen und eines „Freiluft-Dialogs“ ist die Idee entstanden, einen Park als zentralen Platz im Quartier gemeinsam mit Einheimischen und Zugewanderten (v.a. Kindern und Jugendlichen) neu zu gestalten. Zwischenzeitlich ist das Konzept weiterentwickelt worden und umfasst auch den Aufbau einer Anlaufstelle für (neu zuziehende) Arbeitnehmende aus EU-Staaten, die im Quartier leben und arbeiten (werden) sowie den Aufbau von Beratungsstrukturen für diese Zielgruppe bei der Stadt Weißenfels.
Anna Lena Hemmer
Integrationskoordination
Migrationsagentur Burgenlandkreis, Schönburger Str. 41, 06618 Naumburg
Tel: 03445/ 73-2446
E-Mail: Hemmer.Annalena@blk.de

Stitched Panorama
"In unserem Projektvorhaben wollen wir Räume und innovative Formate für Begegnungen für die einheimische Bevölkerung und die Zugewanderten schaffen und damit interkulturelle Aktivitäten fördern."
Maria-Dolores Pihl, ehem. Integrationskoordinatorin, Burgenlandkreis
Dahme-Spreewald
Wir wollten der wachsenden Vielfalt im Landkreis Dahme-Spreewald durch ein kommunales Integrationszentrum begegnen, in dem Bürokratie mit Service und Aufnahme mit Willkommenskultur verknüpft werden. Insbesondere die soziale Integration von neuzugewanderten Fachkräften und ihrer Familien sollte hierdurch unterstützt werden. Hierfür brauchte es ein Konzept, das vorhandene Strukturen mit den Bedarfen synchronisiert und Umsetzungsmöglichkeiten und Strategien aufzeigt.
Die Zuwanderung von Menschen aus aller Welt wird in unserem Landkreis auch in Zukunft eine große Rolle spielen. Hierfür müssen sowohl die aufnehmende Gesellschaft als auch die Zugewanderten selbst sich darauf verlassen können, dass der Prozess des Ankommens begleitet und betreut wird. Ziel muss es sein, ein tolerantes und respektvolles Miteinander in der Gesellschaft zu schaffen. Darauf haben wir mit unserem Konzept für ein kommunales Integrationszentrum hingearbeitet, indem wir ein Grundlagenpapier erarbeitet haben, das die Themen und Fragen identifiziert, die im geplanten Welcome Center mitgedacht werden müssen.
Auf Basis eines exemplarischen Integrationspfads für Neuzugewanderte wurde deutlich, welche Themen und Fragen im geplanten Welcome Center mitgedacht werden sollen. Entsprechend wurde ein Grundlagenpapier erarbeitet, das die thematische Orientierung des Vorhabens beschreibt. Bereits bestehende Beratungsstellen und Initiativen, auf die verwiesen werden kann, wurden zudem zusammengetragen, Angebote gesammelt und eine Kontaktliste erstellt. Darüber hinaus wurde der Kontakt zu landkreisweiten Unterstützer:innen angestoßen, darunter fallen große Arbeitgeber:innen im Kreis sowie die Wirtschaftsförderung. Gemeinsam soll das geplante Welcome Center nun konkretisiert werden.
Antje Jahn
Beauftragte für Migration und Integration
Reutergasse 12 15907 Lübben (Spreewald)
Tel. 03546 20 1003
E-Mail: antje.jahn@dahme-spreewald.de

"Durch den weiteren Ausbau von Wirtschaft und Forschung erwarten wir auch in den kommenden Jahren in unserem Landkreis einen stetigen Zuzug. Um dem gerecht zu werden, wünsche ich mir für unseren Landkreis ein Welcome Center."
Antje Jahn, Migrationsbeauftragte, Landkreis Dahme-Spreewald
Enzkreis
Im Enzkreis sind wir überzeugt, dass eine aktive Mitgestaltung der eigenen Teilhabe, Eigeninitiative und die Übernahme von Verantwortung für die Zukunft wichtige Faktoren für ein gelingendes Ankommen, die Identifikation mit demokratischen Prinzipien und das Entstehen eines Heimatgefühls sind. Gemeinsam mit internen und externen, haupt- und ehrenamtlichen Integrationsakteur:innen wollten wir auf Migrant:innen zugehen und gemeinsam mit ihnen Integrationsprojekte entwickeln, die die Partizipation fördern.
Im Enzkreis konnten Strukturen geschaffen werden, die Initiativen und Projekte von Migrant:innen zur Stärkung von Teilhabe, Selbstwirksamkeit und Vernetzung unterstützen. Die Angebote sollen zudem interkulturelles Verständnis und gegenseitigen Respekt fördern. Über einen Perspektivwechsel und den Austausch auf Augenhöhe möchten wir interkulturelle Offenheit im Enzkreis leben.
Im Rahmen des Programms wurde ein Verständigungsprozess mit den hauptamtlich für Integration im Landkreis zuständigen Akteur:innen initiiert, der die Möglichkeiten, die Zielgruppe von zugewanderten und geflüchteten Menschen für einen „Think Tank Integration“ zu mobilisieren, auslotete. So konnte auch ein Klärungs- und Lernprozess innerhalb der Landkreisverwaltung angestoßen werden, für einen niedrigschwelligeren Zugang zur Zielgruppe unter der Überschrift des „Empowerment“ zu sorgen. Daraus resultierte die Etablierung von Arbeitsgruppen zu den Feldern Jugendliche und Arbeitsmarkt und die Anbahnung von ersten, selbstorganisierten Projekten durch die Zielgruppe. An das Entstandene soll angeknüpft, die Arbeitsgruppen weiter unterstützt werden. Falls über die Durchführung das Interesse und die Gruppen wachsen, wird die Idee eines „Think Tank Integration“ angeboten.
Katja Kraft
Stabstelle Integration im Landratsamt Enzkreis
Zähringerallee 3, 75177 Pforzheim
Tel. +49 07231 / 308-9717
E-Mail: katja.kraft@enzkreis.de
Isabel Hansen
Stabstelle Integration im Landratsamt Enzkreis
Zähringer Allee 3, 75177 Pforzheim
Tel. +49 7231 / 308-9536
E-Mail: isabel.hansen@enzkreis.de

"Menschen, die mitreden und mitgestalten, stärken die Demokratie. Deshalb haben wir uns mit einem Projekt zur Installation eines Beratungs- und Beteiligungsforums, das Migranteninitiativen unterstützt, für das Programm Land.Zuhause.Zukunft beworben. Das Motto: Zuhören. Reden. Machen."
Isabel Hansen, Integrationsbeauftragte, Enzkreis
Karlsruhe
Der Landkreis Karlsruhe erfreut sich großer Beliebtheit bei Migrant:innen. Jede und jeder Vierte der rund 450.000 Einwohner:innen hat einen Migrationshintergrund. Die soziale und politische Teilhabe dieser Bürger:innen ist ein wichtiges Anliegen für den Landkreis Karlsruhe. Gleichzeitig stellen seine Größe und Heterogenität den Landkreis vor Herausforderungen. Dieser Herausforderung wollten wir im Erfahrungsaustausch mit anderen am Programm Land.Zuhause.Zukunft teilnehmenden Landkreisen begegnen und sie mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung und der Universität Hildesheim meistern.
Ziel des Landkreises Karlsruhe war die Intensivierung des Austausches mit Migrant:innenorganisationen und Menschen mit Migrationsgeschichte. Im Rahmen von Land.Zuhause.Zukunft konnte der Landkreis Karlsruhe mehrere neue Instrumente und Ansätze erarbeiten und anwenden. Die entwickelten Instrumente bedeuten wertvolle Lernerfahrungen, die es der Kreisintegrationsstelle – auch in weiteren Arbeitsbereichen – ermöglichen, ihre Maßnahmen zielgerichteter anzubieten.
Es wurde eine Datenbank der Migrant:innenorganisationen programmiert und eingesetzt, die als Instrument für die Identifikation, Ansprache sowie für den laufenden Dialog mit Migrant:innenorganisationen verwendet wird. Weiterhin wurde ein Monitoring- und Evaluationstool erarbeitet, das die indikator-basierten Ziele und Maßnahmen der Kreisintegrationsstelle sowie eine Operationsplanung enthält. Schließlich wurde auf Basis von Umfragen sowie Recherchen in fremdsprachigen Online-Quellen ein besseres Verständnis gewonnen, welche Bedarfe im Landkreis bestehen. Im Rahmen eines ersten Vernetzungstreffens mit Migrant:innenorganisationen wurden die Angebote der Kreisintegrationsstelle bekannt gemacht, die Bedarfe der anwesenden Organisationen erfasst und die weitere Zusammenarbeit angebahnt. Geplant für die Umsetzung im Jahr 2022 sind drei weitere Austauschbörsen mit Migrant:innenorganisationen und Regelberatungsdiensten im sozialen Bereich im Landkreis Karlsruhe. Ziel ist es, die Vernetzung der Akteur:innen im Landkreis voranzubringen und das bürgerschaftliche Engagement zu fördern.
Yana Shykhyrina
Hauptverantwortliche und Koordinatorin LZZ im LRAKA, Sachgebietsleitung Integrationsförderung, Amt für Integration
Tel. 0721-936-77220
E-Mail: yana.shykhyrina@landratsamt-karlsruhe.de
Tülay Arslan
Vertretung und Ausführung LZZ im LRAKA, Ehrenamtskoordination, Amt für Integration
Tel. 0721-936-77190
E-Mail: tuelay.arslan@landratsamt-karlsruhe.de

"Im Rahmen des Programms Land.Zuhause.Zukunft möchten wir Menschen mit Migrationshintergrund und Migrantenorganisationen erreichen, bei ihren Vorhaben unterstützen, für die ehrenamtliche Tätigkeit gewinnen und an unseren Projekten teilhaben lassen."
Yana Shykyrina, hauptverantwortliche Koordinatorin von Land.Zuhause.Zukunft, Landratsamt Karlsruhe
Oldenburg
Im Landkreis Oldenburg möchten wir mithilfe des Programms Land.Zuhause.Zukunft insbesondere die Integration und Teilhabechancen von Zugewanderten aus EU-Mitgliedstaaten, die langfristig im Landkreis bleiben möchten, fördern. Die Zugewanderten finden sich häufig in strukturell prekären Lebenslagen, die soziale Konflikte begünstigen. Mit den vorhandenen Integrationsangeboten ist die Zielgruppe nicht erreichbar. Im Landkreis Oldenburg wollen wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern und Strukturen schaffen, die - über eine Teilhabe hinaus - langfristig auch auf ein Engagement der Zuwanderungsgruppe für das Gemeinwesen ausgerichtet sind.
Im Landkreis Oldenburg wurde mit ausgewählten Unternehmen, Arbeitsmigrant:innen aus Südosteuropa sowie mit engagierten zivilgesellschaftlichen und privatwirtschaftlichen Akteur:innen eine Dialogstruktur und -kultur aufgebaut und weiterentwickelt. Der Prozess führte zu einer besseren Vernetzung engagierter Akteur:innen mit dem Ziel der Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Zuwanderungsgruppe und deren Teilhabe am Gemeinwesen. Im Einzelnen fand ein systematischer Austausch mit Unternehmen statt, bei dem auch kommunale Akteur:innen eingebunden wurden. Konkret ging es um das Ziel, die Lebenslage von Migrant:innen aus den EU-2-Ländern in ausgewählten Lebensbereichen (Wohnung, schulische Integration etc.) zu verbessern. Darüber hinaus wurden im Rahmen von Workshops die Bedarfe und Interessen der Migrant:innen erhoben. Damit wurde - über die muttersprachliche digitale Befragung von Migran:innen zu den Themenfeldern Arbeit, Familiennachzug, Wohnen, Qualifikation, Sprachkenntnisse und Bleibeabsichten hinaus – eine wichtige Informationsgrundlage für weitere integrationspolitische Maßnahmen geschaffen. In einem übergeordneten Vernetzungstreffen wurden die Ergebnisse zusammengeführt, die Einbindung weiterer Akteure ermöglicht und gemeinsam zukünftige Maßnahmen geplant. Parallel zu dem Projekt wurden verschiedene andere Maßnahmen wie Wohnraumkontrollen, Befragung der Zugewanderten etc. durchgeführt.
Der Integrations- und Gleichstellungsausschuss des Landkreises Oldenburg fasste Ende 2018 den Beschluss, eine „Steuerungsgruppe Zuwanderung Osteuropa“ ins Leben zu rufen. Mitglieder der Steuerungsgruppe sind der Erste Kreisrat, die Integrationsbeauftragte, die Bürgermeister der Gemeinde Großenkneten und der Stadt Wildeshausen (beides kreisangehörige Kommunen mit einem hohen Anteil von Zugewanderten aus Südosteuropa), die Fachbereichsleitung Bürgerservice, Migration und öffentliche Ordnung, Stadt Wildeshausen und die Leitung des Ordnungs- und Sozialamtes, Gemeinde Großenkneten. Weitere Akteur:innen wurden je nach Themenstellung hinzugeladen, z. B. Vertreter:innen der Polizei, Kolleg:innen des Bauordnungsamt und des Gesundheitsamts.
In Zusammenarbeit mit dem Beratungspartner Kompetus ist es uns gelungen, die komplexe Problemstellung im Landkreis Oldenburg zu operationalisieren. Neben anderen parallel laufenden Maßnahmen und Aktivitäten (Wohnraumkontrollen, Befragung der Zugewanderten etc.) fokussierte das Projekt auf das Ziel, mit ausgewählten Unternehmen, die Arbeitsmigrant:innen aus Südosteuropa beschäftigen, eine Dialogstruktur und -kultur aufzubauen bzw. weiterzuentwickeln. Am Ende des Beratungsprozesses steht ein institutionalisierter Dialog mit den Unternehmen. Das übergeordnete Ziel ist eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Zuwanderungsgruppe und deren Teilhabe am Gemeinwesen.
Ute Frankenfeld
Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe
Tel.: 04431 85-659
E-Mail: ute.frankenfeld@oldenburg-kreis.de
Dr. Brigitte Brück
Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe
Tel.: 04431 85-653
E-Mail: brigitte.brueck@oldenburg-kreis.de

"Der Landkreis Oldenburg ist bereit, neue Wege zu gehen. Hierfür ist das Programm Land.Zuhause.Zukunft eine große Chance."
Christian Wolf, Erster Kreisrat, Landkreis Oldenburg
Schwalm-Eder-Kreis
Wir möchten besonders die kleineren Kommunen in den Blick nehmen. Wir wollen Methoden und Handlungskonzepte mit dem Ziel entwickeln, auch in kleinen Kommunen eine bessere Integration zu ermöglichen. Dabei spielen Vereine und Zivilgesellschaft eine wichtige Rolle.
Das Projekt hat gezeigt, dass die Rolle der Kommune (Gemeinde und Kreisverwaltung) als Motor der Integration zentral ist. Der Schwalm-Eder-Kreis wird daher künftig Unterstützungsangebote für alle kreisangehörigen Gemeinden in Form von Beratung, Coaching oder Fördermittelakquise machen.
In zwei kleinen kreisangehörigen Gemeinden (Pilotkommunen) des Schwalm-Eder-Kreises wurden gemeinsam mit Zivilgesellschaft und Zugewanderten Möglichkeiten einer besseren Beteiligung am Dorfleben erprobt (z.B. über Sportangebote). Auf der Grundlage von Interviews mit Neuzugewanderten wurden in Veranstaltungen vor Ort Ideen entwickelt und neue Netzwerkstrukturen aufgebaut.
Andre Teumer-Weißenborn
Tel. 05681/775-238
E-Mail: Andre.Teumer-Weissenborn@schwalm-eder-kreis.de
Lars Werner
Tel. 05681/775-225
E-Mail: Lars.Werner@schwalm-eder-kreis.de

"Im Programm Land.Zuhause.Zukunft möchten wir besonders kleinere Kommunen in den Blick nehmen, und vor Ort Integrationskonzepte entwickeln, damit jeder gerne im Schwalm-Eder-Kreis zu Hause ist."
Andre Teumer-Weißenborn, WIR-Fallmanager, Schwalm-Eder-Kreis
Uckermark
In der Uckermark erwarteten wir uns von der Teilnahme am Programm Land.Zuhause.Zukunft eine fundierte Begleitung bei unserem Vorhaben, ein Integrationsmonitoring zu entwickeln. Um eine interdisziplinäre Datenbank, die Informationen aus diversen Ämtern integriert, aufzubauen, erhofften wir uns innovative Impulse und Beratung durch die Beratungspartner:innen, die Robert Bosch Stiftung und das Programmbüro der Universität Hildesheim.
Entstanden sind Indikatoren, die die Integration in Bildung, Arbeit oder Freizeit von Neuzugewanderten abbilden. Die entsprechenden Daten werden aus verschiedenen Datenquellen zusammengetragen und ausgewertet – auch diese wurden definiert. Ein erster Bericht ist für das Jahr 2022 geplant. Der Bericht zum Integrationsmonitoring soll alle zwei Jahre erneuert werden und ermöglicht es, Integrationsmaßnahmen gezielter zu steuern. Auf Basis der Daten soll der Austausch zwischen den Fachämtern und mit den Initiativen aus der Zivilgesellschaft gestärkt werden.
Wir wollten unsere Integrationsarbeit in der Uckermark intensivieren, um neuen Herausforderungen besser gerecht zu werden. Mit Hilfe von ausgewählten Indikatoren, Kennziffern und Daten können wir nun Prozesse effizienter steuern und Integrationserfolge messbar machen. Uns war es wichtig, mit einem Machbarkeitskonzept grundlegende Weichen zu stellen und eine Entscheidungsgrundlage für die Planung weiterer Maßnahmen zu schaffen. Ziel war es auch, die Bedarfe und Bedürfnisse Neuzugewanderter besser zu verstehen und eine für sie lebenswerte Bleibeperspektive in der Uckermark zu gestalten.
Folgende Akteur:innene beteiligen sich direkt im Rahmen des Vorhabens: Sozialamt, Jobcenter, Jugendamt, Amt für Kreisentwicklung, Bildungsamt und die Ausländerbehörde. Weitere Akteure sind der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Nordbrandenburg mit MFD und MSA, JMD, Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten – Vielfalt als Chance, Schwedt/O, sowie ehrenamtliche Ausländerbeauftragten der Kommunen.
Tamara Gericke
Integrationsbeauftragte des Landkreises
Tel. 03984 /702300; mobil 01721689463
E-Mail: intergrationsbeauftragte@uckermark.de
Alexander Bonitz
Tel. 03984 / 701480
E-Mail: Alexander.Bonitz@uckermark.de

"Zu schauen, wie es in anderen Regionen Deutschlands gelaufen ist, von anderen auch zu lernen, wie sie an die Dinge herangegangen sind, ist eine tolle Chance für die Uckermark."
Henryk Wichmann, Sozialdezernent und Zweiter Beigeordneter, Landkreis Uckermark
Weilheim-Schongau
In unserem Flächenlandkreis wollten wir den Integrationsprozess von Menschen mit Migrationshintergrund verbessern uns dabei insbesondere die Integration von Familien mit Migrationshintergrund durch eine verbesserte Teilhabe an Integrationsangeboten zu fördern.
In Weilheim-Schongau haben wir ein digitales Tool entwickelt, das unter anderem Zugangswege zu analogen Angeboten ermöglicht. Dabei steht nicht nur die Weitergabe von Informationen an Neuzugewanderte im Fokus, sondern auch die Förderung von Selbstwirksamkeit, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Eigeninitiative. Entstanden ist ein Konzept für die Suche-Finde-Plattform „Gemeinsam in Weilheim“. Auf dieser Plattform können Menschen über verfügbare soziale, kulturelle, nachbarschaftliche Aktivitäten informiert und bei Interesse vernetzt werden. Alle Nutzer:innen können Einträge auf „Gemeinsam in Weilheim“ erstellen – so entsteht eine gemeinschaftlich entwickelte, aktuelle und stetig wachsende Übersicht gemeinschaftlicher Aktivitäten vor Ort.
„Gemeinsam in Weilheim“ wurde in Zusammenarbeit mit neuzugewanderten Frauen konzipiert, eine technische Umsetzung ist bereits in Planung. In einem nächsten Schritt werden vor Ort Fördergelder für die Realisierung beantragt. Darüber hinaus wird der Kontakt zu den beteiligen neuzugewanderten Frauen auch langfristig bestehen bleiben. Eingebettet in das Integrationskonzeptes des Landkreises wird das bereits bestehende Netzwerk von Frauen mit Migrationsgeschichte gestärkt und gefördert
Inge Bias-Putzier
Herzogsägmühle, Integrationslotsin – Stellvertreterin
Tel. +49 881/927 6589 - 22, Mobil +49 160 4918 692
E-Mail: inge.putzier.wm@asylimoberland.de
Susanne Seeling
Herzogsägmühle, Integrationslotsin – Stellvertreterin
Tel. +49 881/927 6589 - 22, Mobil +49 160 9927 3243
E-Mail: susanne.seeling@asylimoberland.de

"'Vielfalt leben – Chancen nutzen – Zukunft gestalten.' Das ist das Motto des Integrationskonzepts im Landkreis Weilheim-Schongau.Wir freuen uns sehr, dass uns das Progamm Land.Zuhause.Zukunft mit der Entwicklung eines digitalen Tools die Chance bietet, den Integrationsprozess in unserem Landkreis voran zu bringen und zu gestalten."
Die Integrationslotsinnen des Landkreises
Was Kommunen in der Integrationsarbeit jetzt helfen kann
Derzeit müssen Kommunen in Deutschland die Ankunft tausender Geflüchteter aus der Ukraine bewältigen. Die Robert Bosch Stiftung und die Universität Hildesheim unterstützen im Programm „Land.Zuhause.Zukunft“ (LZZ) schon seit 2018 Landkreise dabei, die Integration und Teilhabe von Neuzugewanderten in ländlichen Räumen zu verbessern. Landkreis-Vertreterinnen berichten von Lernerfahrungen aus dem Programm. Lesen Sie die gesamte Webstory hier.
Pilotlandkreise 2017 – 2019
Landkreis Coburg: Migrantinnen und Migranten für Pflegeberufe gewinnen
Die Altenpflege steht derzeit vor erheblichen Herausforderungen, die vor allem durch den Fachkräftemangel bedingt sind und die in ländlichen Räumen besonders zum Vorschein kommen. Die Kleinteiligkeit der Trägerstruktur im Landkreis Coburg hat zur Folge, dass es den einzelnen Trägern kaum möglich ist, dem Fachkräftemangel aus eigener Kraft zu begegnen. Der Landkreis Coburg wollte deswegen gemeinsam mit den Trägern der Altenhilfe einen Verbund schaffen, der es ermöglicht die Herausforderungen zusammen anzugehen. Mit aktiver Einbindung der Pflegeeinrichtungen und der Pflegeschulen sowie vielen weiteren Partnern hat der Landkreis Coburg Strategien und Ansätze erarbeitet, das Potenzial von Zuwanderung zu nutzen um Fachkräfte für die Pflege zu gewinnen.
Die bisher fragmentierte Akteurslandschaft im Bereich der Altenpflege hat sich zusammengeschlossen und arbeitet bei der Anwerbung, Bindung und Integration von Migranten und Geflüchteten institutionsübergreifend zusammen. Die Landkreisverwaltung begleitet diesen Prozess, denn es ist auch ein starkes politisches Anliegen eine gute Versorgung in der Pflege für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises zu gewährleisten. Das Problembewusstsein war allseits schon lange vorhanden. Mit diesem Projekt wurden neue Handlungsansätze erprobt, die in der Folge stetig weiterzuentwickeln sind. Sie zielen darauf ab, eine langfristige Bindung von Zuwanderern an den Wohn- und Arbeitsorten des Landkreises Coburg durch gelingende Integration zu erzielen.
Das Beraterteam von Kompetus Management Consulting GmbH erarbeitete zusammen mit der Landkreisverwaltung und weiteren relevanten Akteuren aus dem Landkreis verschiedene Instrumente, um die gezielte Anwerbung und Integration von Zuwanderern anzugehen. Dazu gehörte beispielsweise, dass der Entscheidungsprozess für die Ansprache möglicher Zielgruppen systematisiert wurde. Ebenso wurde die Ansprache möglicher Zielgruppen sowie die modellhafte Planung und Koordination des gesamten Anwerbe- und Integrationsprozesses vor Ort in den Blick genommen. Die Landkreisverwaltung verfasste zusammen mit dem Beraterteam eine Handreichung für Pflegeeinrichtungen, die Handlungsempfehlungen für die interkulturelle Zusammenarbeit in den Einrichtungen enthält. Der Landkreis Coburg verstand sich im gesamten Prozess als Kooperations- und Netzwerkplattform, die es den beteiligten Akteuren ermöglichte, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, und hat dabei das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure koordiniert. So entstand ein trägerübergreifendes Netzwerk der regionalen Pflegeeinrichtungen, das in regelmäßigen Zusammenkünften die Ziele der gemeinsamen Trägerarbeit sowie konkrete Handlungsoptionen definierte, um im ländlichen Raum Coburg mit dem Fachkräftemangel umgehen zu können. Beratung und Coaching wurden durch ein Austausch- und Besuchsprogramm an das Robert Bosch Krankenhaus, die Kolping Altenpflegeschule in Stuttgart sowie zu unterschiedlichen Akteuren in Priština (Kosovo) ergänzt.
Landkreis Goslar: Entwicklung eines modularen Integrations- und Teilhabekonzeptes für Neuzuwanderer
Der Landkreis hat in den letzten Jahren mit neuen Strukturen und Maßnahmen auf die Flüchtlingszuwanderung in den Jahren 2015/16 reagiert. Bei der Auswertung der bisherigen Erfahrungen zeichnete sich der Bedarf ab, ein zukunftsfähiges Modell für Integration und Teilhabe zu entwickeln, das nicht nur Geflüchtete in den Blick nimmt, sondern alle relevanten Akteure in Politik und Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft sowie die unterschiedlichen Zuwandererperspektiven miteinbezieht.
In einem offenen Beteiligungsverfahren hat der Landkreis Goslar gemeinsam mit dem Beraterteam von Ramboll Management Consulting GmbH Leitlinien für ein Integrations- und Teilhabekonzept entwickelt. Die entstandenen Leitlinien werden von allen beteiligten Akteuren getragen und dienen als strategische Grundlage für die Umsetzung aller Integrationsmaßnahmen im Landkreis.
Nach einem gemeinsamen Auftakt mit dem Landrat, der ersten Kreisrätin und der Landkreisverwaltung führte das Beraterteam explorative Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft, der Zivilgesellschaft, von Bildungseinrichtungen, der Gemeinden und Neuzugewanderten im Landkreis Goslar durch. Sechs thematische Fokusgruppen setzten sich mit der Definition eines gemeinsamen Integrationsverständnisses für alle Bürgerinnen und Bürger des Landkreises auseinander. Zudem erarbeiteten sie Handlungsgrundsätze in den sechs Themenfeldern Gesundheit, Ehrenamt & Zivilgesellschaft, Leben & Wohnen vor Ort, Empowerment, Arbeitswelt & Wirtschaft sowie Bildung & Sprache. Die erarbeiteten landkreisweiten und themenspezifischen Leitlinien, aus denen konkrete Maßnahmen hervorgehen sollen, wurden im Rahmen von Dialogveranstaltungen diskutiert, priorisiert und zu einem einheitlichen Bild verdichtet, aus dem das Integrations- und Teilhabekonzept des Landkreises entstanden ist.
Landkreis Harz: Integrationsmonitoring im Bereich Flüchtlinge und Neuzuwanderer – Integration und Datenmanagement aus einer Hand
Für eine gelingende Integrationspolitik braucht es eine fundierte Datenbasis, die Auskunft über relevante Integrationsfortschritte und mögliche Defizite gibt. Um Mehrfacherhebungen zu vermeiden, die individuelle Beratung von Neuzugewanderten zu verbessern und die Grundlage für eine gelingende Koordination integrationsspezifischer Angebote auf Landkreisebene zu legen, erkannte die Koordinierungsstelle für Migration des Landkreis Harz den Bedarf nach einem individuellen Integrationsmonitoring, dessen Entwicklung von Ramboll Management Consulting GmbH fachlich begleitet wurde.
Die Landkreisverwaltung und das Beraterteam entwickelten ein Machbarkeitskonzept für das Datenmanagementsystem von Integrationsverläufen, welches insbesondere die rechtlichen Rahmenbedingungen, die erforderlichen Ressourcen und Wege in die Umsetzung darstellt. Das Konzept beinhaltet zudem Anforderungen und Aufgabenpakete für den strukturellen und inhaltlichen Umsetzungsrahmen.
In Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden in der Verwaltung, Migrationsberatungen, Sprach- und Integrationskursträgern sowie anderen integrationsspezifischen Beratungsstellen wurde eine Datenbestandserfassung durchgeführt. Daraus wurde ersichtlich, dass alle benötigten Informationen bereits bei den Akteuren vorliegen, an vielen Stellen jedoch eine Mehrfacherhebung der Daten stattfindet. Anschließend wurden eindeutige Kategorien für die erhobenen Informationen definiert und es wurde festgelegt, welche Stellen für welche Ergänzungen und Veränderungen von Daten verantwortlich sind. Des Weiteren wurden Bedingungen für die Umsetzung des Integrationsmonitorings aufgestellt, wie etwa die Einhaltung des Datenschutzes und die technischen wie organisatorischen Anforderungen an eine Datenbanklösung. Aus dem Beratungsprozess ging als Empfehlung hervor, für die Etablierung des individuellen Integrationsmonitorings eine Projektstruktur aufzusetzen, die bei der Koordinierungsstelle für Migration des Landkreis Harz angesiedelt sein soll.
Die Umsetzung des individuellen Integrationsmonitoring erfordert personelle Kapazitäten beim Landkreis Harz, die aktuell im Haushalt nicht vorgehalten werden können. Daher werden Schritte zur Umsetzung erst weiterverfolgt, wenn die haushaltsrechtlichen Grundlagen das erlauben. Das erarbeitete Wissen wird anderen Landkreisen gerne zur Verfügung gestellt.
Landkreis Ludwigslust-Parchim: Entwicklung eines dezentralen Integrations- und Teilhabekonzeptes für den Landkreis und die kreisangehörigen Städte und Gemeinden
Ludwigslust-Parchim ist der zweitgrößte Flächenlandkreis Deutschlands, weist eine sehr dünne Bevölkerungsdichte auf und umfasst eine Vielzahl von Gemeinden mit unterschiedlichen strukturellen Merkmalen. Diese Voraussetzungen stellten eine Herausforderung im Hinblick auf Integrations- und Teilhabemaßnahmen für Zugewanderte dar, deren Umsetzung dezentral erfolgen und die Verteilung von unterschiedlichen Zuwanderergruppen berücksichtigen sollte.
Die Landkreisverwaltung schuf gemeinsam mit dem Beraterteam von Kompetus Management Consulting GmbH die Voraussetzungen für die künftige Entwicklung eines Integrations- und Teilhabekonzeptes, das den regionalen Besonderheiten der Gemeinden im Landkreis Ludwigslust-Parchim Rechnung trägt. Durch die Vernetzung unterschiedlicher Akteure aus dem Landkreis wurden lokale Initiativen vor Ort reaktiviert und ein Bewusstsein für gemeinsames Handeln geschaffen. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Landkreisverwaltung und kreisangehörigen Kommunen wurde gestärkt. Eine kreisweit agierende Aktivgruppe wurde gebildet, welche sich in regelmäßigen Abständen trifft, um einen Informationsaustausch zwischen den einzelnen Akteuren der Regionen und der Kreisverwaltung zu gewährleisten.
Die Grundlagen für die Erarbeitung eines Integrations- und Teilhabekonzeptes wurden in einem dezentralen Beteiligungsverfahren gelegt. Der Landkreis wurde in fünf Zielregionen aufgeteilt, um alle kreisangehörigen Kommunen zu erreichen. Anschließend wurden in ausgewählten Regionen Vorgespräche zu den relevanten Thematiken im Bereich der Integration und Teilhabe von Zugewanderten geführt. Die in den Vorgesprächen identifizierten Themen wurden in Runden Tischen in allen Regionen vertieft diskutiert, woran Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung, der Zivilgesellschaft, der Kirche, der Wirtschaft sowie aus Migrantenorganisationen teilnahmen. Die Impulse aus den Runden Tischen wurden in sogenannten Aktivgruppen aufgegriffen und in den Regionen umgesetzt. Ein Vernetzungstreffen aller regionalen Aktivgruppen diente als „Kick-Off“ für die zukünftige Entwicklung des Integrations- und Teilhabekonzeptes.
Landkreis Prignitz: Zivilgesellschaftliche Beteiligung von Zugewanderten
Im Landkreis Prignitz gab es eine lebendige Integrationslandschaft, über die jedoch nur wenige Schlüsselakteure einen vollständigen Überblick hatten. Niederschwellige Kontaktmöglichkeiten, die den Austausch zwischen Neuzugewanderten und Alt-Prignitzern im täglichen Leben fördern, waren nur wenig vorhanden. Dabei können das Vereinswesen und ehrenamtliche Organisationen eine große Rolle zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls spielen. Zum einen kann das Ehrenamt dazu beitragen, den komplexen Übergang zwischen Integrationskursen und Berufsleben für Neuzugewanderte zu erleichtern, zum anderen sind Vereine auf das Engagement bestehender und neuer Mitglieder angewiesen.
Unter der Marke „Bunte Prignitz“ wurden bestehende Angebote im Ehrenamt und Vereinswesen für Zugewanderte zugänglicher und verständlicher gemacht sowie in positiven Beispielen die Integration und das Engagement im zivilgesellschaftlichen Sektor gestärkt. Ziel war es außerdem, die Motivation unter den Engagierten zu fördern und Flüchtlinge/Neuzuwanderer zu einem Engagement zu bewegen. Dadurch sollte die Bindung von Zugewanderten verbessert und das harmonische Zusammenleben im Landkreis Prignitz gefördert werden.
In einem partizipativen Prozess verschaffte sich das externe Beraterteam einen Überblick über Perspektiven und Erkenntnisse lokaler Akteure auf das Thema Integration und führte Interviews mit der Zielgruppe Flüchtlinge und Neuzuwanderer. Bestehende Angebote von lokalen Vereinen und ehrenamtlichen Initiativen wurden mit Steckbriefen und einer Akteurslandkarte übersichtlich dargestellt und für Koordinatoren und Multiplikatoren zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus unterstützte das Beraterteam die Landkreisverwaltung dabei, geeignete Kriterien und Materialien zur Förderung von Mikroaktivitäten zu entwickeln, die die Teilhabe und Einbindung von Zugewanderten im lokalen Vereinswesen stärken. Schließlich wurde gemeinsam mit dem Kreissportbund als Schlüsselakteur ein Aktionsplan zur Umsetzung von Projekten entwickelt und ein innovatives Begegnungsformat zur Vernetzung der beteiligten Akteure aufgesetzt.
Vogtlandkreis: Teilnehmer- und Absolventenmanagement in und nach Integrationskursen
Seit den 1960er Jahren wurden im Vogtlandkreis vielfältige Erfahrungen mit Zuwanderung sowohl aus dem europäischen wie auch aus dem außereuropäischen Ausland gemacht. In der Zeit nach der Wende handelte es sich bei den dauerhaft Zugewanderten im Vogtlandkreis vorwiegend um Spätaussiedler und verbliebene DDR-Werkvertragsnehmer. Das Jahr 2015 bildete deshalb einen migrations- und integrationspolitischen Wendepunkt, da sich die demographische Situation durch die Ankunft von Asylbewerbern und Flüchtlingen erneut veränderte. Seitdem die Zahl von Neuzugewanderten gestiegen ist, haben nicht zuletzt strukturelle Herausforderungen des ländlichen Raums dafür gesorgt, dass einer stark differenzierten Zielgruppe von Integrationskursteilnehmern ein weniger stark differenziertes Angebot an Kursen zur Verfügung stand.
Der Beratungsprozess im Vogtlandkreis zielte darauf ab, für die äußerst heterogenen Gruppen von Neuzuwanderern ein Sprach- und Integrationskursangebot zu entwickeln, das die unterschiedlichen Bildungshintergründe und Leistungsniveaus der Teilnehmer berücksichtigt. Die Feststellung, dass es in Sprach- und Integrationskursen Schnell- und Langsamlernergruppen braucht, führte zur Entwicklung eines Modellprojekts, das im Rahmen einer Förderung durch die Robert Bosch Stiftung derzeit ausgetestet wird.
Neben der Landkreisverwaltung nahmen die Sprachkursträger Regionales Bildungszentrum Eckert und Witt Schulungszentrum am Beratungsprozess teil. Es wurden zwei Integrationskurse der beiden Kursträger begleitet und Interviews mit den Lehrkräften, den Fachkoordinatoren für Deutsch als Zweitsprache sowie der Leitungsebene geführt. Außerdem fanden Gespräche mit den Integrationsakteuren der Landkreisverwaltung, mit Beratungsstellen und Unternehmen statt. Parallel zum Beratungsprozess tauschten sich die beteiligten Akteure über die Reformpotentiale von Integrationskursen im Landkreis aus. Auch wurde die Frage diskutiert, ob und wie die lokale Sprachvermittlung zur Bindung von Neuzuwanderern vor Ort beitragen kann. Die Ergebnisse der Feldanalyse und der gemeinsamen Reflexion flossen in den Förderantrag für ein Modellprojekt ein, das die Differenzierung und Ergänzung des Sprachkursangebots für schnelle und langsamere Deutschlerner zum Ziel hat.