Programmlandkreise 2023 – 2024
Dachau
Das fehlen von dauerhaftem Wohnraum stellt im Landkreis Dachau ein massives Problem dar. Laut Schätzungen des Landratsamtes Dachau fehlen im Landkreis für auszugsberechtigte Geflüchtete und Menschen mit Anrecht auf eine Sozialwohnung mindestens 1.500 Wohnungen. Aufgrund dieser Wohnungsnot sind gerade für Menschen mit erschwertem Zugang zum Wohnungsmarkt (z.B. aufgrund sprachlicher Hürden und begrenzten finanziellen Möglichkeiten), die Chancen eine Wohnung zu finden besonders gering. Gleichzeitig ist eine eigene Wohnung eine äußerst wichtige Voraussetzung für einen gelingenden Integrationsprozess.
Der Landkreis Dachau hat vor dem Hintergrund des äußerst angespannten Wohnungsmarktes in der Metropolregion München im Zeitraum der Prozessbegleitung nach Lösungen für die davon besonders betroffene Zielgruppe der zugewanderten Personen gesucht. Dafür haben sie ein Netzwerk aller relevanten Akteure aus dem Bereich Migration und Wohnen gegründet. Aus diesem ging dann die Idee eines Wissensbündnisses hervor. Ziel dieses Bündnisses ist es, durch den leichteren Zugang zu Informationen und die Möglichkeit des persönlichen Kontakts die Schwelle für Vermietende zu senken, Wohnraum auch an sozialschwächere Zielgruppen zu vermieten. Nähere Informationen finden Sie hier.
Julius Fogelstaller
Integrationsbeaufragter im Landkreis Dachau
Tel.: 08131/741875
E-Mail: integration@lra-dah.bayern.de
Beraten durch Ramboll Management Consulting
©Landkreis Dachau
Potsdam-Mittelmark
Das Projekt im Landkreis Potsdam-Mittelmark sollte perspektivisch die Fortschreibung der kreislichen Integrationsstrategie vorbereiten. Dafür wurde eine breit und allgemein angelegte Befragung Zugewanderte zu ihrem Ankommen und ihren Erfahrungen im Landkreis aufgesetzt und durchgeführt, damit spezielle Bedarfe mit aufgenommen und in den Blick genommen werden können.
Im Landkreis Potsdam-Mittelmark wurde in der Zeit der Prozessbegleitung eine Umfrage unter Zugewanderten durchgeführt, um bei der Überarbeitung der kreiseigenen Integrationsstrategie die Perspektive von zugewanderten Personen mitaufnehmen zu können. Die Umfrage in ihrem vollen Umfang finden Sie hier.
Integrationsbeauftragte des Landkreises Potsdam-Mittelmark
Niemöller Str. 1
14806 Bad Belzig
Tel.: 033841/9 13 56
E-Mail: Integration@potsdam-mittelmark.de
Beraten durch Ramboll Management Consulting
©Landkreis Potsdam-Mittelmark
Ravensburg
In 2017 hatte der Landkreis Ravensburg unter breiter Beteiligung ein Integrationskonzept entwickelt. Für 2020/21 war geplant, im Rahmen von Zukunftskonferenzen eine Aktualisierung und Weiterentwicklung vorzunehmen. Pandemie bedingt musste das Vorhaben verschoben werden. Die Herausforderung bestand darin, dass nach drei Jahren kein einfaches "Wiederanknüpfen" an vorher Erreichtem und Erarbeitetem möglich war. Zentrales Ziel war es daher (nach den Corona-Jahren), die sozialräumlichen Netzwerke zu (re-)aktivieren und zu stärken. Dies sollte aufgrund der Größe des Flächenlandkreis durch die Fokussierung auf exemplarische Regionen geschehen. Ziel war es, ehemalige und neue Akteure zu aktivieren und eine breitere Beteiligung durch lokale migrantische Personen/Menschen mit internationaler Geschichte zu ermöglichen.
Mit dem Thema „Wie wollen wir unser Zusammenleben zukünftig in Vielfalt gestalten?“ ist der Landkreis Ravensburg in das LZZ Programm gestartet. Auf Hinweis der Prozessbegleitungen wurde eine Steuerungsgruppe, bestehend aus den Integrationsbeauftragten, der Sachgebietsleitung Zentrale Dienst und der stellvertretenden Amtsleiterin, gegründet. Die Steuerungsgruppe ist in dieser Form bis heute bestehen geblieben. Im Rahmen der Prozessbegleitung ging es in erster Linie darum, den Blick der Kommunen auf das Thema Integration wieder zu schärfen, sowie eine Reaktivierung der Netzwerke zu erreichen.
Im Prozess wurde sehr schnell deutlich, dass sich die Fragestellung „Wie wollen wir unser Zusammenleben zukünftig in Vielfalt gestalten?“ in erster Linie direkt an die Kommunen im Landkreis richten sollte. Daher wurde eine Ausschreibung zur Bewerbung an dem Projekt an die Kommunen verschickt. 8 Kommunen haben dann den Zuschlag erhalten, um eine sogenannte Zukunftswerkstatt vor Ort durchzuführen. Die Auftaktveranstaltung, sowie alle Treffen mit den jeweiligen Verantwortlichen aus den Kommunen wurden durch den Landkreis sowie die Prozessbegleitung vorbereitet, durchgeführt und nachbereitet. Themen in den Kommunen waren „Auf gute Nachbarschaft – Begegnung stärken in Alltag und Arbeit“, „Aulendorf als lebenswerte Stadt – aber wie?“, „Ehrenamt macht stark!?“, „Miteinander in Vielfalt leben“, „Integration von Kindern und Jugendlichen“. Die Ergebnisse der Zukunftswerkstätten finden Sie hier.
Als Abschluss der lokalen Zukunftswerkstätten wurden alle Akteure auf dem Forum Migration. Integration. Gestalten zusammengebracht und der Blickwinkel noch einmal geweitet.
Durch die sehr zielführende und strukturierende Begleitung ist aus dem LZZ Programm nun ein Folgeprojekt entstanden, welches ebenfalls finanziell von der Robert-Bosch-Stiftung unterstützt wird. Mit diesem Projekt sollen vorrangig zwei Ziele verfolgt werden. Zum einen geht es um die Verankerung des Themas "Integration" im Landratsamt Ravensburg durch Etablierung einer ämterübergreifenden nachhaltigen hausinternen Routine, somit der langfristigen Verankerung von Integration als Querschnittsaufgabe. Zum anderen soll es um die Stärkung und den Ausbau eines landkreisweiten nachhaltigen Integrationsnetzwerks gehen.
Eva Militz
Integrationsbeauftragte des Landkreises Ravensburg
Amt für Migration und Integration
Postfach 19 40
88189 Ravensburg
Tel.: 0751 85-9863
E-Mail: e.militz@rv.de
Eva Prox
Integrationsbeauftragte des Landkreises Ravensburg
Amt für Migration und Integration
Postfach 19 40
88189 Ravensburg
Tel.: 0751 85-9865
E-Mail: e.prox@rv.de
Beraten durch Kompetus Management Consulting
Stendal
Die in der Integrationsarbeit anstehenden Herausforderungen treffen alle Kommunen im ländlichen Raum mit doppelter Härte (Infrastruktur, Demografischer Wandel, Fachkräftemangel). Der soziale Brennpunkt Stendal Stadtsee wird durch den Charakter als Neubausiedlung zum einen zur Ballung gesellschaftlichen Zusammenlebens, aber auch durch eine gewisse Entfernung zur Kernstadt und den damit verbunden Versorgungsangeboten „abgehangen“ und eher zu einer Pendlerstadt. Dies spiegelt sich auch in der Lebensrealität vieler Einwohner:innen wieder. Niedrige Mieten, hoher Migrationsanteil und unzureichende Teilhabechancen erhöhen den sozialen Druck. Der Landkreis erhoffte sich daher im Zuge der Projektumsetzung eine Ansätze zu finden den aktuellen Herausforderungen zu begegnen und soziale Spannungen abzubauen (beispielsweise dem rapiden demografischen Wandel, zunehmend heterogene Lebensentwürfe und damit einhergehende unterschiedliche, sich teils entgegenstehende Bedürfnisse sowie strukturelle Problemstellungen). Um einer wachsenden Kluft zwischen Entscheidungsträgern und Einwohnern entgegen zu wirken, sollten am Ende des Prozesses neue Möglichkeiten der Kommunikation, Konfliktlösung und Präventionsangebote gefunden werden.
Dadurch, dass der Landkreis Stendal dialogorientiert in ihr Projekt gestartet ist, um die Bedürfnisse der Zugewanderten vor Ort abzufragen, wurden verschiedene Dialogveranstaltungen etabliert. Auch die Stärkung der Migrantenorganisation vor Ort sowie die Wiederaufnahme des Kontaktes zur Islamischen Gemeinde waren wichtige Schritte, um die Teilhabe von Migranten im Landkreis zu erhöhen, die gegangen wurden. Als einer der wichtigsten Bedarfe wurde der Zugang zum Arbeitsmarkt erkannt. Ein erster Schritt diesem Problemfeld zu begegnen, war der erste Stendaler Jobkontakt. Über dieses und weitere Formate können Sie in der Projektzusammenfassung nachlesen.
Jakob Wernike
Koordinierungsstelle Integration
Tel.: 03931 60 8059
E-Mail: jakob.wernike@landkreis-stendal.de
Beraten durch Kompetus Management Consulting
Waldeck-Frankenberg
Der Landkreis Waldeck-Frankenberg ist der flächengrößte Landkreis in Hessen. Mehr als 10.000 Unternehmen, bestehend aus weltweit marktführenden, mittelständischen und kleineren Unternehmen, schaffen attraktive Karrierechancen. Diese Chancen sollen allen Menschen, die in Waldeck-Frankenberg wohnen und leben wollen, zur Verfügung stehen. Eine Problemstellung, die sich in den vergangenen Jahren immer weiter zugespitzt hat, ist jedoch das Fehlen von Nachwuchskräften und Facharbeiter:innen. Gerade bei kleinen- und mittelständischen Handwerksbetrieben kann dieses Defizit die Existenz der Betriebe gefährden. Als Landkreis sehen wir die Verantwortung bei der Kommunalpolitik, diesem Trend entgegenzuwirken. Unser Ziel ist es, ein Konzept zu erarbeiten, das möglichst realitätsnah und an den Bedürfnissen der potenziellen Arbeitskräfte sowie der Betriebe ansetzt. Im Rahmen des Projektes sollte daher eine eingespielte Vorgehensweise entstehen, die Menschen, welche dem Landkreis zugewiesen werden oder bereits im Landkreis leben, direkt erreicht, begleitet und auf dem Weg in den Arbeitsmarkt unterstützt.
Im Zeitraum von 2023 bis 2024 wurde mit der Kreishandwerkerschaft das Modellprojekt „Kennenlernen.Mitmachen.Ankommen.“ umgesetzt. Erprobt wurde, wie effektive Einstiegswege in handwerkliche Berufe geschaffen werden können, insbesondere durch die Verbindung von Spracherwerb und Berufsorientierung. Wenn Menschen ohne große Hürden und mit guter fachlicher Begleitung sowie den Akteuren vor Ort in Arbeit oder in eine Ausbildung kommen, bietet sich eine gute Chance, die Tür zu öffnen für eine nachhaltige Integration. Das Projekt hat dabei auch deutlich gemacht, wie kurzfristiges und partnerschaftliches Verwaltungshandeln erfolgreich umgesetzt werden kann.
Der Praxisleitfaden fasst die Erfahrungen bei der Konzeption und Umsetzung von „Kennenlernen.Mitmachen.Ankommen.“ zusammen. Er richtet sich insbesondere an Leser:innen die zielgruppenorientierte Integrationsmaßnahmen entwickeln möchten.
Latif Hamamiyeh Al-Homssi
Integrationsbeauftragter des Landkreises Waldeck-Frankenberg
Tel.: 05631-954-200
E-Mail: Latif.Al-Homssi@lkwafkb.de
Theresa Habich-Lerch
WIR Vielfaltszentrum
Tel.: 05631-954-267
E-Mail: Theresa.Habich-Lerch@lkwafkb.de
Beraten durch Ramboll Management Consulting
©Landkreis Waldeck-Frankenberg
Lippe
Mit hybriden Deutschkursen wollte der Kreis Lippe Zielgruppen für die Sprachkurse gewinnen, die bisher aufgrund von Immobilität, häuslichen und familiären Verpflichtungen oder schlechter Anbindung im ländlichen Personennahverkehr nicht mit den bisherigen Angeboten erreicht werden konnten. Hybrid meint in diesem Falle an drei festen Standorten mit mobiler Lehrkraft, die immer abwechselnd an einem der drei Standorte den Kurs in präsenz leitet.
Der Kreis Lippe hat in der Projektlaufzeit ein Konzept für hybride Deutschkurse erarbeitet und umgesetzt, um so auch Zielgruppen für Sprachkurse zu gewinnen, die bisher aufgrund von Immobilität, häuslichen und familiären Verpflichtungen oder schlechter Anbindung im ländlichen Personennahverkehr nicht mit den bisherigen Angeboten erreicht werden konnten. Näheres zum Konzept und der Umsetzung lesen Sie hier.
Frank Oliver Klute
Integration durch Bildung: Zuwanderung aus Europa (für Schulen) I Schule ohne Rassismus I Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: (05231) 62-1483
Mobil: 0151 110 432 45
E-Mail: f.klute@kreis-lippe.de
Beraten durch Ramboll Management Consulting