Programmlandkreise
2020 – 2022
Bernkastel-Wittlich
Die Förderung von Integration und Teilhabe von Neuzugewanderten hat einen hohen Stellenwert im Landkreis Bernkastel-Wittlich, dem zweitgrößten Flächenlandkreis in Rheinland-Pfalz. Von der Teilnahme am Förderprogramm Land.Zuhause.Zukunft. erwarten wir uns eine professionelle Begleitung bei der Ausarbeitung eines nachhaltigen, passgenauen Konzepts in enger Zusammenarbeit mit vor Ort ansässigen Akteuren aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
Die aktive Beteiligung neuzugewanderter Menschen am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben ist für eine langfristige Integration unabdingbar. Im Rahmen des Programms entstand in Bernkastel-Wittlich ein Verständnis und Bewusstsein bei den zentralen Akteur:innen, dass Zuwanderung in den Arbeitsmarkt nur gelingen kann, wenn diese als gesellschaftliche Aufgabe und gemeinsam mit der sozialen Integration gedacht wird.
Im Rahmen des Projekts wurden Rahmenbedingungen geschaffen , um Neuzugewanderten den Zugang zur Erwerbstätigkeit zu erleichtern und langfristige Arbeitsverhältnisse im Hotel- und Gastgewerbe zu ermöglichen. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf den touristischen Bereich aus, sondern trägt insgesamt zu einer positiven Entwicklung des gesamten Landkreises bei.
Akteur:innen aus verschiedensten Bereichen und Institutionen beteiligten sich am Prozess im Landkreis Bernkastel-Wittlich und brachten ihre Kompetenzen ein, darunter die Jugendberufsagentur, die Bundesagentur für Arbeit Trier, das Jobcenter Bernkastel-Wittlich, die IHK Trier sowie die Berufsbildende Schule Bernkastel-Kues und der Kreisverband Bernkastel-Wittlich des Hotel- und Gaststättenverbandes Rheinland-Pfalz. Die Perspektiven der zugewanderten Auszubildenden und der Hotel- und Gaststättenbetriebe konnten in diesem Zusammenhang zu Gehör und die Beteiligten miteinander ins Gespräch gebracht werden. So entstand ein Netzwerk der für die Zuwanderung relevanten Institutionen, darunter insbesondere Hotel- und Gaststättenbetriebe, die sich untereinander und insbesondere die zugewanderten Auszubildenden beim Ankommen im Betrieb, dem Beruf und im Landkreis unterstützen. Das Projekt – das heißt die Integration von zugewanderten Auszubildenden im Hotel- und Gaststättenbereich im Sinne einer ganzheitlichen Aufgabe – wird gemeinsam mit den entstandenen Netzwerken fortgesetzt und verstetigt.
Ute Erz
Integrationsbeauftragte des Landkreises Bernkastel-Wittlich, Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, Fachbereich 01 - Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit
Kurfürstenstraße 16, 54516 Wittlich
Tel. 065 71 14-2390, Fax 065 71 14-42390
E-Mail: ute.erz@bernkastel-wittlich.de
Veronika Kutschin
Kommunale Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte, Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, Fachbereich 01 - Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit
Kurfürstenstraße 16, 54516 Wittlich
Tel. 06571 14-2226, Fax 06571 14-42226
E-Mail: veronika.kutschin@bernkastel-wittlich.de
"Für mich ist Integration eine der wichtigsten Aufgaben der Gegenwart und der Zukunft. Die Teilnahme am Programm Land.Zuhause.Zukunft ist daher für uns eine große Chance für die positive Weiterentwicklung des gesamten Landkreises."
Gregor Eibes, Landrat, Landkreis Bernkastel-Wittlich
Börde
Im Landkreis Börde erwarteten wir uns von der Teilnahme am Programm Land.Zuhause.Zukunft. eine deutliche Stärkung der vielfältigen Integrationsbemühungen im Landkreis, indem wir Maßnahmen des Integrationskonzepts nachhaltig umsetzen und eine damit einhergehende Strategie zum Monitoring und zur Prozessbegleitung entwickeln. Zudem sollten die vorhandenen Kooperationen und Vernetzungsprozesse sowie die Integrationsarbeit vor Ort in den Städten und Gemeinden des Landkreises gestärkt und ausgebaut werden.
Entstanden ist ein Statusbericht, mit dem eine Zwischenbilanz über die Maßnahmen des Integrationskonzepts gezogen wurde. Dabei ist zum einen systematisch dargestellt worden, in welchen Bereichen der Landkreis Börde Vorhaben und Maßnahmen angestoßen hat und welche Aktivitäten erfolgt sind. Zum anderen wurden die Handlungsfelder sichtbar, in denen noch Weiterentwicklungsbedarf für die Kreisverwaltung besteht, das Integrationskonzept zu überprüfen und ggf. zu aktualisieren.
Im Ergebnis der Zusammenarbeit ist eine Strategie zum Monitoring und zur Prozessbegleitung der Maßnahmen des Integrationskonzepts vorhanden . Diese Strategie zielt darauf ab, die Entwicklungen und die Wirksamkeit der Maßnahmen abzubilden und in einem Statusbericht festzuhalten. Der Statusbericht gibt Transparenz über die Vorhaben und Maßnahmen im Landkreis und enthält Handlungsempfehlungen zur Reflexion und Weiterentwicklung der gegenwärtigen Aktivitäten. Die Bewertung der Umsetzung des Integrationskonzepts erfolgte dabei u.a. im Rahmen einer Netzwerkveranstaltung mit der Zivilgesellschaft.
Ann Fabini
Amt für Soziales und Integration
Tel: 03904 7240 2326
E-Mail: Ann.Fabini@Landkreis-Boerde.de
"Durch Netzwerkarbeit Bildung für Neuzugewanderte gestalten."
Christoph Heimel, Bildungskoordinator, Landkreis Börde
Burgenlandkreis
Mit der Teilnahme am Programm Land.Zuhause.Zukunft. wollten wir die Zugewanderten erreichen, die auch langfristig im Burgenlandkreis bleiben möchten (v. a. EU-Ausländer:innen), und eine Brücke zur Aufnahmegesellschaft bauen. Den Mehrwert sahen wir darin, unseren Landkreis lebenswerter zu gestalten und zu einer Heimat für alle, die hier leben, zu machen.
Wir haben innovative Austauschformate und einen niedrigschwelligen Begegnungsort schaffen, um Zugewanderte mit der einheimischen Bevölkerung in Kontakt zu bringen. Zudem soll das Projekt unter anderem durch mobile Angebote ergänzt werden. Unterstützt wurden wir durch die Migrationsagentur, die Stadt Weißenfels, die Volkshochschule sowie das Forum Ehrenamt.
Ausgehend von der Idee, „Begegnungsorte“ zu schaffen, wurde in Weißenfelser Neustadt – einem Quartier mit sehr diverser Bevölkerungsstruktur und sozialen Problemen – das Konzept des „Draußen-Ort Neustadt Park“ entwickelt. Ausgehend von den Ergebnissen einer mehrsprachigen Online-Befragung der Bewohner:innen und eines „Freiluft-Dialogs“ ist die Idee entstanden, einen Park als zentralen Platz im Quartier gemeinsam mit Einheimischen und Zugewanderten (v.a. Kindern und Jugendlichen) neu zu gestalten. Zwischenzeitlich ist das Konzept weiterentwickelt worden und umfasst auch den Aufbau einer Anlaufstelle für (neu zuziehende) Arbeitnehmende aus EU-Staaten, die im Quartier leben und arbeiten (werden) sowie den Aufbau von Beratungsstrukturen für diese Zielgruppe bei der Stadt Weißenfels.
Anna Lena Hemmer
Integrationskoordination
Migrationsagentur Burgenlandkreis, Schönburger Str. 41, 06618 Naumburg
Tel: 03445/ 73-2446
E-Mail: Hemmer.Annalena@blk.de
"In unserem Projektvorhaben wollen wir Räume und innovative Formate für Begegnungen für die einheimische Bevölkerung und die Zugewanderten schaffen und damit interkulturelle Aktivitäten fördern."
Maria-Dolores Pihl, ehem. Integrationskoordinatorin, Burgenlandkreis
Dahme-Spreewald
Wir wollten der wachsenden Vielfalt im Landkreis Dahme-Spreewald durch ein kommunales Integrationszentrum begegnen, in dem Bürokratie mit Service und Aufnahme mit Willkommenskultur verknüpft werden. Insbesondere die soziale Integration von neuzugewanderten Fachkräften und ihrer Familien sollte hierdurch unterstützt werden. Hierfür brauchte es ein Konzept, das vorhandene Strukturen mit den Bedarfen synchronisiert und Umsetzungsmöglichkeiten und Strategien aufzeigt.
Die Zuwanderung von Menschen aus aller Welt wird in unserem Landkreis auch in Zukunft eine große Rolle spielen. Hierfür müssen sowohl die aufnehmende Gesellschaft als auch die Zugewanderten selbst sich darauf verlassen können, dass der Prozess des Ankommens begleitet und betreut wird. Ziel muss es sein, ein tolerantes und respektvolles Miteinander in der Gesellschaft zu schaffen. Darauf haben wir mit unserem Konzept für ein kommunales Integrationszentrum hingearbeitet, indem wir ein Grundlagenpapier erarbeitet haben, das die Themen und Fragen identifiziert, die im geplanten Welcome Center mitgedacht werden müssen.
Auf Basis eines exemplarischen Integrationspfads für Neuzugewanderte wurde deutlich, welche Themen und Fragen im geplanten Welcome Center mitgedacht werden sollen. Entsprechend wurde ein Grundlagenpapier erarbeitet, das die thematische Orientierung des Vorhabens beschreibt. Bereits bestehende Beratungsstellen und Initiativen, auf die verwiesen werden kann, wurden zudem zusammengetragen, Angebote gesammelt und eine Kontaktliste erstellt. Darüber hinaus wurde der Kontakt zu landkreisweiten Unterstützer:innen angestoßen, darunter fallen große Arbeitgeber:innen im Kreis sowie die Wirtschaftsförderung. Gemeinsam soll das geplante Welcome Center nun konkretisiert werden.
Antje Jahn
Beauftragte für Migration und Integration
Reutergasse 12 15907 Lübben (Spreewald)
Tel. 03546 20 1003
E-Mail: antje.jahn@dahme-spreewald.de
"Durch den weiteren Ausbau von Wirtschaft und Forschung erwarten wir auch in den kommenden Jahren in unserem Landkreis einen stetigen Zuzug. Um dem gerecht zu werden, wünsche ich mir für unseren Landkreis ein Welcome Center."
Antje Jahn, Migrationsbeauftragte, Landkreis Dahme-Spreewald
Enzkreis
Im Enzkreis sind wir überzeugt, dass eine aktive Mitgestaltung der eigenen Teilhabe, Eigeninitiative und die Übernahme von Verantwortung für die Zukunft wichtige Faktoren für ein gelingendes Ankommen, die Identifikation mit demokratischen Prinzipien und das Entstehen eines Heimatgefühls sind. Gemeinsam mit internen und externen, haupt- und ehrenamtlichen Integrationsakteur:innen wollten wir auf Migrant:innen zugehen und gemeinsam mit ihnen Integrationsprojekte entwickeln, die die Partizipation fördern.
Im Enzkreis konnten Strukturen geschaffen werden, die Initiativen und Projekte von Migrant:innen zur Stärkung von Teilhabe, Selbstwirksamkeit und Vernetzung unterstützen. Die Angebote sollen zudem interkulturelles Verständnis und gegenseitigen Respekt fördern. Über einen Perspektivwechsel und den Austausch auf Augenhöhe möchten wir interkulturelle Offenheit im Enzkreis leben.
Im Rahmen des Programms wurde ein Verständigungsprozess mit den hauptamtlich für Integration im Landkreis zuständigen Akteur:innen initiiert, der die Möglichkeiten, die Zielgruppe von zugewanderten und geflüchteten Menschen für einen „Think Tank Integration“ zu mobilisieren, auslotete. So konnte auch ein Klärungs- und Lernprozess innerhalb der Landkreisverwaltung angestoßen werden, für einen niedrigschwelligeren Zugang zur Zielgruppe unter der Überschrift des „Empowerment“ zu sorgen. Daraus resultierte die Etablierung von Arbeitsgruppen zu den Feldern Jugendliche und Arbeitsmarkt und die Anbahnung von ersten, selbstorganisierten Projekten durch die Zielgruppe. An das Entstandene soll angeknüpft, die Arbeitsgruppen weiter unterstützt werden. Falls über die Durchführung das Interesse und die Gruppen wachsen, wird die Idee eines „Think Tank Integration“ angeboten.
Katja Kraft
Stabstelle Integration im Landratsamt Enzkreis
Zähringerallee 3, 75177 Pforzheim
Tel. +49 07231 / 308-9717
E-Mail: katja.kraft@enzkreis.de
Isabel Hansen
Stabstelle Integration im Landratsamt Enzkreis
Zähringer Allee 3, 75177 Pforzheim
Tel. +49 7231 / 308-9536
E-Mail: isabel.hansen@enzkreis.de
"Menschen, die mitreden und mitgestalten, stärken die Demokratie. Deshalb haben wir uns mit einem Projekt zur Installation eines Beratungs- und Beteiligungsforums, das Migranteninitiativen unterstützt, für das Programm Land.Zuhause.Zukunft beworben. Das Motto: Zuhören. Reden. Machen."
Isabel Hansen, Integrationsbeauftragte, Enzkreis
Karlsruhe
Der Landkreis Karlsruhe erfreut sich großer Beliebtheit bei Migrant:innen. Jede und jeder Vierte der rund 450.000 Einwohner:innen hat einen Migrationshintergrund. Die soziale und politische Teilhabe dieser Bürger:innen ist ein wichtiges Anliegen für den Landkreis Karlsruhe. Gleichzeitig stellen seine Größe und Heterogenität den Landkreis vor Herausforderungen. Dieser Herausforderung wollten wir im Erfahrungsaustausch mit anderen am Programm Land.Zuhause.Zukunft. teilnehmenden Landkreisen begegnen und sie mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung und der Universität Hildesheim meistern.
Ziel des Landkreises Karlsruhe war die Intensivierung des Austausches mit Migrant:innenorganisationen und Menschen mit Migrationsgeschichte. Im Rahmen von Land.Zuhause.Zukunft. konnte der Landkreis Karlsruhe mehrere neue Instrumente und Ansätze erarbeiten und anwenden. Die entwickelten Instrumente bedeuten wertvolle Lernerfahrungen, die es der Kreisintegrationsstelle – auch in weiteren Arbeitsbereichen – ermöglichen, ihre Maßnahmen zielgerichteter anzubieten.
Es wurde eine Datenbank der Migrant:innenorganisationen programmiert und eingesetzt, die als Instrument für die Identifikation, Ansprache sowie für den laufenden Dialog mit Migrant:innenorganisationen verwendet wird. Weiterhin wurde ein Monitoring- und Evaluationstool erarbeitet, das die indikator-basierten Ziele und Maßnahmen der Kreisintegrationsstelle sowie eine Operationsplanung enthält. Schließlich wurde auf Basis von Umfragen sowie Recherchen in fremdsprachigen Online-Quellen ein besseres Verständnis gewonnen, welche Bedarfe im Landkreis bestehen. Im Rahmen eines ersten Vernetzungstreffens mit Migrant:innenorganisationen wurden die Angebote der Kreisintegrationsstelle bekannt gemacht, die Bedarfe der anwesenden Organisationen erfasst und die weitere Zusammenarbeit angebahnt. Geplant für die Umsetzung im Jahr 2022 sind drei weitere Austauschbörsen mit Migrant:innenorganisationen und Regelberatungsdiensten im sozialen Bereich im Landkreis Karlsruhe. Ziel ist es, die Vernetzung der Akteur:innen im Landkreis voranzubringen und das bürgerschaftliche Engagement zu fördern.
Yana Shykhyrina
Hauptverantwortliche und Koordinatorin LZZ im LRAKA, Sachgebietsleitung Integrationsförderung, Amt für Integration
Tel. 0721-936-77220
E-Mail: yana.shykhyrina@landratsamt-karlsruhe.de
Tülay Arslan
Vertretung und Ausführung LZZ im LRAKA, Ehrenamtskoordination, Amt für Integration
Tel. 0721-936-77190
E-Mail: tuelay.arslan@landratsamt-karlsruhe.de
"Im Rahmen des Programms Land.Zuhause.Zukunft möchten wir Menschen mit Migrationshintergrund und Migrantenorganisationen erreichen, bei ihren Vorhaben unterstützen, für die ehrenamtliche Tätigkeit gewinnen und an unseren Projekten teilhaben lassen."
Yana Shykyrina, hauptverantwortliche Koordinatorin von Land.Zuhause.Zukunft, Landratsamt Karlsruhe
Oldenburg
Im Landkreis Oldenburg möchten wir mithilfe des Programms Land.Zuhause.Zukunft. insbesondere die Integration und Teilhabechancen von Zugewanderten aus EU-Mitgliedstaaten, die langfristig im Landkreis bleiben möchten, fördern. Die Zugewanderten finden sich häufig in strukturell prekären Lebenslagen, die soziale Konflikte begünstigen. Mit den vorhandenen Integrationsangeboten ist die Zielgruppe nicht erreichbar. Im Landkreis Oldenburg wollen wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern und Strukturen schaffen, die - über eine Teilhabe hinaus - langfristig auch auf ein Engagement der Zuwanderungsgruppe für das Gemeinwesen ausgerichtet sind.
Im Landkreis Oldenburg wurde mit ausgewählten Unternehmen, Arbeitsmigrant:innen aus Südosteuropa sowie mit engagierten zivilgesellschaftlichen und privatwirtschaftlichen Akteur:innen eine Dialogstruktur und -kultur aufgebaut und weiterentwickelt. Der Prozess führte zu einer besseren Vernetzung engagierter Akteur:innen mit dem Ziel der Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Zuwanderungsgruppe und deren Teilhabe am Gemeinwesen. Im Einzelnen fand ein systematischer Austausch mit Unternehmen statt, bei dem auch kommunale Akteur:innen eingebunden wurden. Konkret ging es um das Ziel, die Lebenslage von Migrant:innen aus den EU-2-Ländern in ausgewählten Lebensbereichen (Wohnung, schulische Integration etc.) zu verbessern. Darüber hinaus wurden im Rahmen von Workshops die Bedarfe und Interessen der Migrant:innen erhoben. Damit wurde - über die muttersprachliche digitale Befragung von Migran:innen zu den Themenfeldern Arbeit, Familiennachzug, Wohnen, Qualifikation, Sprachkenntnisse und Bleibeabsichten hinaus – eine wichtige Informationsgrundlage für weitere integrationspolitische Maßnahmen geschaffen. In einem übergeordneten Vernetzungstreffen wurden die Ergebnisse zusammengeführt, die Einbindung weiterer Akteure ermöglicht und gemeinsam zukünftige Maßnahmen geplant. Parallel zu dem Projekt wurden verschiedene andere Maßnahmen wie Wohnraumkontrollen, Befragung der Zugewanderten etc. durchgeführt.
Der Integrations- und Gleichstellungsausschuss des Landkreises Oldenburg fasste Ende 2018 den Beschluss, eine „Steuerungsgruppe Zuwanderung Osteuropa“ ins Leben zu rufen. Mitglieder der Steuerungsgruppe sind der Erste Kreisrat, die Integrationsbeauftragte, die Bürgermeister der Gemeinde Großenkneten und der Stadt Wildeshausen (beides kreisangehörige Kommunen mit einem hohen Anteil von Zugewanderten aus Südosteuropa), die Fachbereichsleitung Bürgerservice, Migration und öffentliche Ordnung, Stadt Wildeshausen und die Leitung des Ordnungs- und Sozialamtes, Gemeinde Großenkneten. Weitere Akteur:innen wurden je nach Themenstellung hinzugeladen, z. B. Vertreter:innen der Polizei, Kolleg:innen des Bauordnungsamt und des Gesundheitsamts.
In Zusammenarbeit mit dem Beratungspartner Kompetus ist es uns gelungen, die komplexe Problemstellung im Landkreis Oldenburg zu operationalisieren. Neben anderen parallel laufenden Maßnahmen und Aktivitäten (Wohnraumkontrollen, Befragung der Zugewanderten etc.) fokussierte das Projekt auf das Ziel, mit ausgewählten Unternehmen, die Arbeitsmigrant:innen aus Südosteuropa beschäftigen, eine Dialogstruktur und -kultur aufzubauen bzw. weiterzuentwickeln. Am Ende des Beratungsprozesses steht ein institutionalisierter Dialog mit den Unternehmen. Das übergeordnete Ziel ist eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Zuwanderungsgruppe und deren Teilhabe am Gemeinwesen.
Ute Frankenfeld
Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe
Tel.: 04431 85-659
E-Mail: ute.frankenfeld@oldenburg-kreis.de
Dr. Brigitte Brück
Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe
Tel.: 04431 85-653
E-Mail: brigitte.brueck@oldenburg-kreis.de
"Der Landkreis Oldenburg ist bereit, neue Wege zu gehen. Hierfür ist das Programm Land.Zuhause.Zukunft eine große Chance."
Christian Wolf, Erster Kreisrat, Landkreis Oldenburg
Schwalm-Eder-Kreis
Wir möchten besonders die kleineren Kommunen in den Blick nehmen. Wir wollen Methoden und Handlungskonzepte mit dem Ziel entwickeln, auch in kleinen Kommunen eine bessere Integration zu ermöglichen. Dabei spielen Vereine und Zivilgesellschaft eine wichtige Rolle.
Das Projekt hat gezeigt, dass die Rolle der Kommune (Gemeinde und Kreisverwaltung) als Motor der Integration zentral ist. Der Schwalm-Eder-Kreis wird daher künftig Unterstützungsangebote für alle kreisangehörigen Gemeinden in Form von Beratung, Coaching oder Fördermittelakquise machen.
In zwei kleinen kreisangehörigen Gemeinden (Pilotkommunen) des Schwalm-Eder-Kreises wurden gemeinsam mit Zivilgesellschaft und Zugewanderten Möglichkeiten einer besseren Beteiligung am Dorfleben erprobt (z.B. über Sportangebote). Auf der Grundlage von Interviews mit Neuzugewanderten wurden in Veranstaltungen vor Ort Ideen entwickelt und neue Netzwerkstrukturen aufgebaut.
Andre Teumer-Weißenborn
Tel. 05681/775-238
E-Mail: Andre.Teumer-Weissenborn@schwalm-eder-kreis.de
Lars Werner
Tel. 05681/775-225
E-Mail: Lars.Werner@schwalm-eder-kreis.de
"Im Programm Land.Zuhause.Zukunft möchten wir besonders kleinere Kommunen in den Blick nehmen, und vor Ort Integrationskonzepte entwickeln, damit jeder gerne im Schwalm-Eder-Kreis zu Hause ist."
Andre Teumer-Weißenborn, WIR-Fallmanager, Schwalm-Eder-Kreis
Uckermark
In der Uckermark erwarteten wir uns von der Teilnahme am Programm Land.Zuhause.Zukunft. eine fundierte Begleitung bei unserem Vorhaben, ein Integrationsmonitoring zu entwickeln. Um eine interdisziplinäre Datenbank, die Informationen aus diversen Ämtern integriert, aufzubauen, erhofften wir uns innovative Impulse und Beratung durch die Beratungspartner:innen, die Robert Bosch Stiftung und das Programmbüro der Universität Hildesheim.
Entstanden sind Indikatoren, die die Integration in Bildung, Arbeit oder Freizeit von Neuzugewanderten abbilden. Die entsprechenden Daten werden aus verschiedenen Datenquellen zusammengetragen und ausgewertet – auch diese wurden definiert. Ein erster Bericht ist für das Jahr 2022 geplant. Der Bericht zum Integrationsmonitoring soll alle zwei Jahre erneuert werden und ermöglicht es, Integrationsmaßnahmen gezielter zu steuern. Auf Basis der Daten soll der Austausch zwischen den Fachämtern und mit den Initiativen aus der Zivilgesellschaft gestärkt werden.
Wir wollten unsere Integrationsarbeit in der Uckermark intensivieren, um neuen Herausforderungen besser gerecht zu werden. Mit Hilfe von ausgewählten Indikatoren, Kennziffern und Daten können wir nun Prozesse effizienter steuern und Integrationserfolge messbar machen. Uns war es wichtig, mit einem Machbarkeitskonzept grundlegende Weichen zu stellen und eine Entscheidungsgrundlage für die Planung weiterer Maßnahmen zu schaffen. Ziel war es auch, die Bedarfe und Bedürfnisse Neuzugewanderter besser zu verstehen und eine für sie lebenswerte Bleibeperspektive in der Uckermark zu gestalten.
Folgende Akteur:innene beteiligen sich direkt im Rahmen des Vorhabens: Sozialamt, Jobcenter, Jugendamt, Amt für Kreisentwicklung, Bildungsamt und die Ausländerbehörde. Weitere Akteure sind der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Nordbrandenburg mit MFD und MSA, JMD, Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten – Vielfalt als Chance, Schwedt/O, sowie ehrenamtliche Ausländerbeauftragten der Kommunen.
Tamara Gericke
Integrationsbeauftragte des Landkreises
Tel. 03984 /702300; mobil 01721689463
E-Mail: intergrationsbeauftragte@uckermark.de
Alexander Bonitz
Tel. 03984 / 701480
E-Mail: Alexander.Bonitz@uckermark.de
"Zu schauen, wie es in anderen Regionen Deutschlands gelaufen ist, von anderen auch zu lernen, wie sie an die Dinge herangegangen sind, ist eine tolle Chance für die Uckermark."
Henryk Wichmann, Sozialdezernent und Zweiter Beigeordneter, Landkreis Uckermark
Weilheim-Schongau
In unserem Flächenlandkreis wollten wir den Integrationsprozess von Menschen mit Migrationshintergrund verbessern uns dabei insbesondere die Integration von Familien mit Migrationshintergrund durch eine verbesserte Teilhabe an Integrationsangeboten zu fördern.
In Weilheim-Schongau haben wir ein digitales Tool entwickelt, das unter anderem Zugangswege zu analogen Angeboten ermöglicht. Dabei steht nicht nur die Weitergabe von Informationen an Neuzugewanderte im Fokus, sondern auch die Förderung von Selbstwirksamkeit, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Eigeninitiative. Entstanden ist ein Konzept für die Suche-Finde-Plattform „Gemeinsam in Weilheim“. Auf dieser Plattform können Menschen über verfügbare soziale, kulturelle, nachbarschaftliche Aktivitäten informiert und bei Interesse vernetzt werden. Alle Nutzer:innen können Einträge auf „Gemeinsam in Weilheim“ erstellen – so entsteht eine gemeinschaftlich entwickelte, aktuelle und stetig wachsende Übersicht gemeinschaftlicher Aktivitäten vor Ort.
„Gemeinsam in Weilheim“ wurde in Zusammenarbeit mit neuzugewanderten Frauen konzipiert, eine technische Umsetzung ist bereits in Planung. In einem nächsten Schritt werden vor Ort Fördergelder für die Realisierung beantragt. Darüber hinaus wird der Kontakt zu den beteiligen neuzugewanderten Frauen auch langfristig bestehen bleiben. Eingebettet in das Integrationskonzeptes des Landkreises wird das bereits bestehende Netzwerk von Frauen mit Migrationsgeschichte gestärkt und gefördert
Inge Bias-Putzier
Herzogsägmühle, Integrationslotsin – Stellvertreterin
Tel. +49 881/927 6589 - 22, Mobil +49 160 4918 692
E-Mail: inge.putzier.wm@asylimoberland.de
Susanne Seeling
Herzogsägmühle, Integrationslotsin – Stellvertreterin
Tel. +49 881/927 6589 - 22, Mobil +49 160 9927 3243
E-Mail: susanne.seeling@asylimoberland.de
"'Vielfalt leben – Chancen nutzen – Zukunft gestalten.' Das ist das Motto des Integrationskonzepts im Landkreis Weilheim-Schongau.Wir freuen uns sehr, dass uns das Progamm Land.Zuhause.Zukunft mit der Entwicklung eines digitalen Tools die Chance bietet, den Integrationsprozess in unserem Landkreis voran zu bringen und zu gestalten."
Die Integrationslotsinnen des Landkreises
Was Kommunen in der Integrationsarbeit jetzt helfen kann
Derzeit müssen Kommunen in Deutschland die Ankunft tausender Geflüchteter aus der Ukraine bewältigen. Die Robert Bosch Stiftung und die Universität Hildesheim unterstützen im Programm „Land.Zuhause.Zukunft.“ (LZZ) schon seit 2018 Landkreise dabei, die Integration und Teilhabe von Neuzugewanderten in ländlichen Räumen zu verbessern. Landkreis-Vertreterinnen berichten von Lernerfahrungen aus dem Programm. Lesen Sie die gesamte Webstory hier.